Canada and the EU-A new transatlantic alliance herunterladen
Das erste Handelsabkommen, das die EU mit einem Industrieland unterzeichnete, war das Rahmenabkommen mit Kanada von 1976 unter Premierminister Pierre Trudeau. Das Comprehensive Economic and Trade Agreement (CETA) mit der Europäischen Union trat 2017 unter der Regierung seines Sohnes, Premierminister Justin Trudeau, in Kraft. Als Teil der CETA-Verhandlungen wollte die EU ein separates verbindliches Abkommen, das Strategic Partnership Agreement (SPA), das die Handelsverhandlungen mit internationalen Sozial-, Umwelt- und Menschenrechtsverpflichtungen verknüpfen sollte. Kanada wehrte sich gegen diese Verbindungen mit dem Argument, sie seien für die Beziehungen der EU zu anderen Staaten ohne die langen demokratischen Traditionen Kanadas eingeführt worden. Die EU setzte sich mit dem Argument durch, dass Ausnahmen die Anerkennung und Durchsetzung dieser universellen Verpflichtungen erschweren würden. Kanada stimmte schließlich zu und ist heute dankbar, dass es dies tat. Das SPA öffnete die Tür zu fruchtbaren Diskussionen mit der EU über wichtige Weltfragen: demokratische Prinzipien, Rechtsstaatlichkeit, Frieden und Sicherheit, Klimawandel und nachhaltige Entwicklung, Multilateralismus, Terrorismus, Migration und Grenzschutz sowie der Schutz persönlicher Daten. Um "bei wichtigen innenpolitischen oder internationalen Entwicklungen" zusammenzuarbeiten, wurde im Abkommen ein Konsultationsprozess eingeführt mit jährlichen Gipfeltreffen zwischen dem Premierminister und dem Präsidenten des Europäischen Rates, regelmäßigen Treffen der Außenminister und Routinekontakten zwischen ihren Beamten. Das SPA hat jetzt 30 "Dialoggruppen", in denen Beamte aus kanadischen Regierungsabteilungen und EU-Direktionen zusammenkommen. Mit 20 Handels- und verwandten Ausschüssen, die im Rahmen von CETA zusammentreffen, sind Kanada und die EU nun in 50 verschiedenen Bereichen aktiv. Diese Analyse blickt zurück auf Kanadas europäische Fundamente und nach vorne auf das, was ein kanadischer Botschafter als "festes Fundament" bezeichnet hat, das auf CETA basiert, dem "Goldstandard" für Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit und auf das, was ein anderer "einen goldenen Moment" mit dem SPA genannt hat.