Strukturwandel in Shanghai und dem Yangtse-Delta - Auslandsbüro China
Studien- und Informationsprogramm
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Das Yangtze-Delta gehört zu den ökonomischen Kraftzentren der Volksrepublik China. Nach 20 Jahren ungebremsten Wachstums steht der Region ein gewaltiger Strukturwandel bevor. Im Rahmen des KAS-Stipendienprogrammes sollen die Studierenden im Lauf des Jahres 2011 mit verschiedenen Aspekten und Herausforderungen dieser Wirtschaftsregion vertraut gemacht werden. Ein anschauliches Beispiel ist der weltweit größte Stahlhersteller Baosteel mit einer Produktion von über 40 Mio. Tonnen Rohstahl pro Jahr.
Nachdem das Unternehmen Ende der 70er Jahre mit japanischer Hilfe sein erstes Stahlwerk in Shanghai errichtet hatte, konzentrierte es sich lange Zeit auf die Produktion einfachen Rohstahls. Prof. Wang vom Weiterbildungszentrum des Shanghaier Werkes erläuterte den KAS/SIFT-Stipendiaten, wie das Unternehmen seine Produktion diversifiziert hat und seine zukünftige Strategie an der energieeffizienten Produktion von Spezialstählen ausrichtet. Um zudem seine Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und zu vergrößern, nimmt der Anteil an Investitionen des Konzerns in die Forschung rapide zu.
Dr. Peter Hefele, Leiter der KAS│Shanghai, nutzte die Gelegenheit, den chinesischen Studierenden den Strukturwandel in Deutschland am Beispiel des Ruhrgebietes und der dortigen Stahlproduktion zu erläutern. Er diskutierte mit den Studenten, ob eine ähnliche Entwicklung in China mittelfristig denkbar ist. Ergebnis der Diskussion war, dass die Volksrepublik langfristig um eine Diversifizierung und Spezialisierung ihrer Produktion nicht herumkommen wird, mittelfristig aber eine hohe Nachfrage nach einfachen Rohprodukten für den weiteren Ausbau der Infrastruktur sowie den Bausektor bestehen bleiben wird.