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Entfernte Verwandte? Deutschland und China im Herzen von Europa und Asien

Vortrag des ehemaligen deutschen Generalkonsuls Dr. Wolfgang Röhr

Gemeinsam mit dem Johns Hopkins Alumni Verein lud die KAS Shanghai am 14.03.2016 zu einem Vortrag des ehemaligen deutschen Generalkonsuls Dr. Wolfgang Röhr zum Thema "Distant Relatives: Germany and China at the Heart of Europe and Asia" ein.

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Die Bedeutung guter nachbarschaftlicher Beziehungen aufgrund ihrer jeweils zentralen Lage in Europa und Asien und zweitens, die Signifikanz von Export und freiem Handel für die jeweilige Volkswirtschaft: Hierin liegen wesentliche Merkmale, die die Rolle Chinas und Deutschlands in ihrer Region zutreffend beschreiben. Dr. Wolfgang Röhr, Senior Research Fellow am Institut für Deutschlandstudien der Tongji Universität und ehemaliger deutscher Generalkonsul in Shanghai, leitete versiert in seinen Vortrag ein. Bezeichnend dafür wie gut es um die Chinesisch-Deutschen Beziehungen steht, seien die seit 2011 regelmäßig stattfindenden Regierungskonsultationen. Während ihrer Amtszeit ist Bundeskanzlerin Angela Merkel bereits zu 8 Staatsbesuchen nach China gereist und auch für das Jahr 2016 sind weitere zwei Besuche geplant. Für China stellen die freundschaftlichen Beziehungen zu den europäischen Staaten und vor allem zu Deutschland auch einen strategischen Ausgleich zu dem als Eindämmung empfundenen Engagement der Vereinigten Staaten von Amerika in Asien-Pazifik dar. Auch vor diesem Hintergrund ist ein gemeinsames Handeln der europäischen Staaten aus chinesischer Sicht erstrebenswert. Bereits jetzt unterstützt Deutschland chinesische Initiativen wie das Seidenstraßen-Projekt oder als eines der Gründungsmitglieder der neuen Entwicklungsbank Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB).

Doch trotz stark ausgeprägter wirtschaftlicher und politischer Beziehungen herrschen in der deutschen Gesellschaft noch immer Vorbehalte gegenüber dem „großen Freund“. Eine zu starke wirtschaftliche Abhängigkeit und die massiven ausländischen Direktinvestitionen chinesischer Unternehmen nach Deutschland werden in der Öffentlichkeit kritisch gesehen. In seinen Schlussworten deutete Herr Röhr auf diese Unausgeglichenheiten hin. Während China in Deutschland noch als eine „Bedrohung“ wahrgenommen wird, ist das Bild der Deutschen in China weitaus positiver.

Aufgrund der ähnlichen Lage „im Herzen“ von Asien und Europa, aber besonders auch der guten politischen sowie wirtschaftlichen Beziehungen Chinas und Deutschlands würden Ansatzpunkte dafür bestehen, gemeinsamen globalen Herausforderungen erfolgreich begegnen zu können.

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Tim Wenniges

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