Veranstaltungsberichte
Kulturpolitik bezeichnet das Handeln und Intervenieren des Staates in den Bereichen der Kunst, Literatur und Musik. Dabei kann zwischen interner und externer Kulturpolitik differenziert werden. Dieses Seminar fokussierte die externe Kulturpolitik, deren Kern darin besteht, interkulturelle Begegnungen und Kommunikation auch jenseits des politischen Diskurses zu ermöglichen, um damit das Verständnis füreinander und die Verständigung miteinander zu erleichtern und zu vertiefen. Ferner bietet Kulturpolitik die Möglichkeit, das Ansehen des eigenen Landes auf kulturellem Wege (im Ausland) zu verbessern, um so auf internationaler Ebene politisch erfolgreich agieren zu können. Parallel zu der graduellen Öffnung Chinas für ausländische Denkweisen, Traditionen und Sitten, engagiert sich die chinesische Regierung seit einigen Jahren verstärkt dafür, die eigene Sprache und Kultur im Ausland zu verbreiten.
Die KAS|Peking thematisierte in diesem interdisziplinären Fachgespräch die besondere Bedeutung der Kulturpolitik für einen erfolgreichen politischen Dialog zwischen Deutschland und China. Im Fokus stand dabei mit welchen Zielen und Methoden der Staat in seiner internen und externen Kulturpolitik agieren sollte. Kann die kulturelle Zusammenarbeit Deutschlands und Chinas insgesamt als Erfolg bezeichnet werden? Inwiefern spielt eine zielorientierte Kulturpolitik auch für wirtschaftspolitische Entscheidungen der beiden Länder eine Rolle?
Das Seminar war Teil einer Veranstaltungsreihe der KAS|Peking, die vor dem Hintergrund der 40-jährigen diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und China aktuelle Fragestellungen mit jungen deutschen Nachwuchswissenschaftlern sowie chinesischen und internationalen Fachexperten, Akademikern und Think Tank Vertretern in den Bereichen Recht, Wirtschaft und Kulturpolitik diskutierte.