Veranstaltungsberichte
Das Besucherprogramm wurde vom Team Inlandsprogramme und dem Team des Multinationalen Entwicklungsdialogs in Brüssel organisiert und wird von Thomas Awe, Leiter des Auslandsbüros in Peking, begleitet.
In den Jahren 2014-2015 rückte die Flucht Hunderttausender Menschen nach Europa ins Zentrum der öffentlichen Wahrnehmung. Unter Lebensgefahr und teils mittels Schleusern machen sich tagtäglich tausende Bürgerkriegsflüchtlinge, politisch und religiös Verfolgte sowie Wirtschaftsmigranten auf den Weg über das Mittelmeer und den Balkan nach Westeuropa. Allein die Bundesrepublik Deutschland erwartet in diesem Jahr mehr als 800.000 Asylsuchende vor allem aus Syrien, dem Irak und Südosteuropa. Die humanitäre Katastrophe stellt nicht nur Deutschland vor die größte integrationspolitische Herausforderung seit der Wiedervereinigung 1990, sondern auch die Europäische Union als Ganzes. Noch wird um einen gemeinsamen Kurs gerungen; ein europäisches Quotierungssystem ist im Gespräch. Angesichts des ungebrochenen Flüchtlingsandrangs ist bereits zum gegenwärtigen Zeitpunkt absehbar, dass das Thema europäische Flüchtlingskrise noch über viele Jahre hinweg eine vorherrschende Stellung im politischen Diskurs Deutschlands und Europas einnehmen wird.
Vom 18. bis 24. Oktober 2015 hielt sich auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung eine hochrangige Expertendelegation von sechs Politikwissenschaftlern der Internationalen Abteilung des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) in Brüssel, Berlin und Frankfurt am Main auf.
Im Erfahrungsaustausch bei persönlichen Begegnungen werden dort Perspektiven auf den Umgang mit der europäischen Flüchtlingskrise thematisiert und Handlungsoptionen für das weitere politische Vorgehen fachübergreifend erörtert. Geplant sind Gespräche mit relevanten Akteuren und Institutionen auf europäischer, nationaler und kommunaler Ebene.