Veranstaltungsberichte
Im ersten Teil der Tagung diskutierten die regionalen „Queen mothers“ zusammen mit den Chiefs ihre Stellung und ihren Handlungsspielraum in der traditionellen Hierarchie der regionalen Gemeinden. Als Vertreterinnen der Frauen in ihrer Gemeinde haben sie eine wesentliche politische Macht. Hauptsächlich wurden die kürzlich erstellten Konditionen diskutiert, welche die Stellung, den Einflussbereich und den familiären Hintergrund der Hala-Kuros und Pognaas enthalten. Entgegen den Vorstellungen der Chiefs gelang es den Frauen in ihrem Interesse wesentliche Änderungen durch zusetzten und so offiziell eine autonomere Position und einen breiteren Einflussbereich zu gewinnen. Eine Harmonisierung der Konditionen ist bis Ende des Monats angesetzt.
„Es ist immer noch schwierig für uns als Frauen unsere Position in diesem männerdominierten Bereich zu verteidigen, aber mit der Gründung der Hala Kuro/Pognamine Association haben wir eines unserer ersten Ziele erreicht. Und die Männer akzeptieren unsere Arbeit.“ verkündete Hala-Kuro Hagora Limann I, die Vorsitzende der Hala- Kuro/Pognamine Association am Ende der Tagung zuversichtlich. Auch nach dem Programm fanden sich die Frauen noch einmal zusammen um weitere Pläne zu besprechen.
Im zweiten Teil des Arbeitskreises wurde die von ausländischen Investoren geplante Goldförderung in der Upper West Region thematisiert. Neben der Sensibilisierung für die Auswirkungen auf die Bevölkerung und Umwelt im Umkreis der Fördergebiete, erarbeiteten die lokalen Eliten in Kooperation mit CIKOD Lösungsansätze um der Problematik in Zukunft zu begegnen. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich darüber einig, dass ein breiteres Bewusstsein über die schwerwiegenden Folgen geschaffen werden müsse. Zusätzlich planen die traditionellen Führungskräfte ihre gemeinsamen Kräfte zu mobilisieren und von der Goldindustrie eventuell mittels eines Development Funds ein partnerschaftlicheres Verhalten einzufordern. Das Ziel eines derartigen Funds wäre eine Investition in die nachhaltige Entwicklung der Region, so dass auch auch die lokalen Gemeinden von der Goldindustrie profitieren könnten.
(Isabel Rutter, Praktikantin im KAS Ghana Auslandsbüro)