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Veranstaltungsberichte

Soziale Marktwirtschaft - Wirtschaft und Gesellschaft verbinden

von Martha Kontodaimon
Zweites wirtschaftspolitisches Seminar der Konrad-Adenauer-Stiftung Griechenland

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Das zweite Einführungsseminar zum Konzept der Sozialen Marktwirtschaft, das von der Konrad-Adenauer-Stiftung Griechenland organisiert wurde, fand Mitte Mai 2015 in Nafplio statt. Hauptziel des Seminars war es, den Teilnehmern Grundkenntnisse des Modells der Sozialen Marktwirtschaft zu vermitteln: wie man sich an ein wirtschaftliches oder gesellschaftliches Problem mit alternativen Betrachtungs- und Analysewegen herantasten kann. Unter anderem wurde zwischen den griechischen Studierenden und den Experten aus Deutschland lebhaft zum Konzept der sozialen Gerechtigkeit diskutiert.

Erster Teil: Verstehen

Der erste Seminar-Tag stand ganz im Zeichen der Einführung in die Theorie und die Grundprinzipien des Modells der Sozialen Marktwirtschaft - vermittelt durch Martha Kontodaimon, wissenschaftliche Mitarbeiterin der KAS Athen. Dem theoretischen Teil folgten Gruppenarbeiten und Präsentationen der Teilnehmer zu den Grundprinzipien individueller Entscheidungsprozesse. Auf diesem Weg wurden alle Teilnehmer in die Grundprinzipien, mit denen sie während der Seminares arbeiten sollen, eingeführt.

Zweiter Teil: Vertiefen und Anwenden

Der zweite Tag begann mit einem theoretischen Vortrag zum Thema "Wichtigkeit der Start-Ups in Deutschland, Griechenland und Europa", sowie der Frage, wie sich diese zu Klein- und Mittelständischen Unternehmen entwickeln und entsprechend auf die Wirtschaft auswirken können. Focus der Vorlesung war die Frage, wie junge Unternehmer über das Soziale Marktwirtschaftsmodell ein positives Investitionsklima kreieren können. Der zweite Vortrag des Tages konzentrierte sich auf Justiz und Gerechtigkeit in der Volkswirtschaft. Prof. Dr Karl Justus Bernhard Neumärker, Professor für Wirtschaftspolitik und Direktor der Abteilung für Wirtschaftspolitik und Ordnungstheorie der Universität Freiburg, präsentierte die grundlegenden Theorien zur Gerechtigkeit in der Einkommensverteilung und die Voraussetzungen für eine Anwendbarkeit in der Gesellschaft. Dem Vortrag folgten lebhafte Diskussionen über die Relevanz der Sozialen Marktwirtschaft für die griechische Gesellschaft und individuelle Präsentationen zu den Grundsätzen des Modells. Während der Präsentationen wählten die Studierenden, welche der Grundsätze in ihrem eigenen Land umsetzbar wären und bereiteten dazu eine Argumentation vor.

Der dritte Tag begann mit einer Exkursion in die Stadt. Während dieses thematischen Spazierganges erhielten die Teilnehmer diverse praktische Fälle aus dem Modell der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland zur Diskussion in Kleingruppen. Anschließend folgte die Vorlesung von Prof. Dr. Karl Justus Bernhard Neumärker, der verschiedene Arten von Experimenten erläuterte, mit denen Wirtschaftswissenschaftler in Simulationen Einkommensgerechtigkeit abbilden. Es folgte ein reges Diskussionsgespräch, unter anderem über die Ergebnisse der vorgestellten Simulation, sowie über die Fälle, die während der Exkursion von den Teilnehmern aufbereitet worden waren. Zum Abschluss hielt Pavlos Georgiadis, Mitbegründer des Startups “We Deliver Taste”, eine lebhafte Präsentation. Er regte die Teilnehmer zu Eigeninitiative und Risikobereitschaft bei der Unternehmensgründung an.

Dritter Teil: Interaktive Gruppenarbeit und intensive Diskussion

Der erste Teil des letzten Seminartages wurde in interaktiver Gruppenarbeit gestaltet: vier Gruppen wurden eingeteilt und entschieden sich jeweils für eine wirtschaftspolitisch relevante Institution, die sie als ineffizient und schlecht funktionierend identifizierten. Im Anschluss wurden die besprochenen Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft auf diese jeweiligen Einrichtungen angewandt, um zu verstehen, wie diese möglicherweise effizienter gestaltet werden können. Der Einfluss der individuellen Handlungen und Motivationen auf Gesellschaft und Wirtschaft wurden auf diesem Wege analysiert – unter Bezugnahme auf eines der zentralen Kriterien des Modell der Sozialen Marktwirtschaft, nämlich der individuellen Verantwortung. Martha Kontodaimon moderiert die Schlussdiskussion der Teilnehmer über Wirtschaftsinstitutionen, Fragen der Marktorientierung und Wettbewerbsfähigkeit.

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Kontakt

Martha Kontodaimon

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Projektmanagerin - Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Martha.Kontodaimon@kas.de +30 210 7247 126
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