Wahlen und Politik in Lateinamerika – Szenarien 2017 - Auslandsbüro Guatemala
Veranstaltungsberichte
Javier Brown, Koordinator der Stiftung Miguel Estrada Iturbide des Abgeordnetenhauses in Mexiko, gab an Hand verschiedener Daten einen Überblick über Demokratie und Politik in Mexiko und Zentralamerika. Mangelnder Wohlstand von großen Teilen der Bevölkerung führe zu niedriger Zufriedenheit mit der Demokratie. Hier seien wirksamere politische Ansätze notwendig. Gustavo Martínez, Direktor von CARI (Consejo Argentino para las Relaciones Internacionales) und Berater im Parlament von Argentinien, wies auf das Fehlen von langfristigen Politikansätzen in den Ländern Südamerikas hin. Martínez warf ferner die Frage nach einem lateinamerikanischen Modell des Staatsbürgers auf. Fernando Anduray, im Vorstand der Nationalen Partei, gab einen Überblick über die aktuellen Herausforderungen in Honduras. Die Teilnehmer hatten ferner die Möglichkeit, sich in einem Operationszentrum der Partei über die Logistik der Wahlen zu informieren.
Der zweite Teil des Regionalseminars umfasste die Beobachtung der Vorwahlen in Honduras. In drei Gruppen wurden insgesamt 12 Wahllokale besucht. Jorge Ocejo, 1. Vizepräsident ODCA, erläuterte gegenüber der Presse, dass die Vorwahlen geordnet und friedlich verlaufen seien und eine Fortentwicklung der Demokratie in Honduras darstellen. Bis auf kleinere Probleme seien die Wahlen erfolgreich verlaufen. In ihrem anschließenden Erfahrungsaustausch hoben die Parteienvertreter einerseits die Möglichkeit einer breiten Beteiligung vor, die das honduranische Modell bietet, stellten andererseits die Frage, ob die Vorwahlen bzw. die Kandidatenaufstellung nicht eher eine interne Angelegenheit der Parteien sein sollten. Die Parteienvertreter hatten zum Abschluss die Möglichkeit zu einem kurzen Gespräch mit Präsident Juan Orlando Hernández und konnten als Gäste seine Ansprache am Wahlabend vor Parteimitgliedern miterleben.
