Asset-Herausgeber

Veranstaltungsberichte

Die „unverzichtbare Macht“: Was sich in Amerika ändert

Eine Bilanz des Wiesbadener Tischgesprächs 24. Januar 2011

„In den amerikanisch-europäischen Beziehungen ist heute die Stimmung besser als die reale Lage.“ Vor 60 Teilnehmern des Wiesbadener Tischgesprächs der Konrad-Adenauer-Stiftung charakterisierte Professor Dr. Stephan Bierling Barack Obama als „ersten pazifischen Präsidenten“, der ein unsentimentales Verhältnis zur Alten Welt pflege: „Die Europäer tragen eben nicht sehr viel bei zu Amerikas Initiativen, Chinas Aufstieg zu bremsen.“ Mancher europäische Staatsmann hege hingegen Vorbehalte gegen die Vereinigten Staaten, die der Europäischen Union „in ihrer größten Krise“ nicht zur Seite stünden.

Asset-Herausgeber

/documents/263923/263975/7_file_storage_file_2817_1.jpg/5ac30460-8b6e-5dad-a2fa-d2271d3ea298
Professor Dr. Stephan Bierling (Fotos: Christine Leuchtenmüller)

Der Vertrauensdozent der Konrad-Adenauer-Stiftung an der Universität Regensburg wagte mit Blick auf die Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr eine Prognose: Barack Obama werde siegen; in einer sich erholenden Konjunktur werde der „größte Redner seiner Generation“ begeisternd auftreten, erneut die „beste Geldeinwerbungsmaschine der Geschichte“ bedienen und wieder eine Million Wahlhelfer mobilisieren.

Bierling, der in seinem jüngsten Werk „Geschichte des Irakkrieges. Der Sturz Saddams und Amerikas Albtraum im Mittleren Osten“ Obamas Vorgänger George Bush „Selbsttäuschung und Allmachtsphantasien“ zuschreibt, zeigte sich beeindruckt vom Sieg der Republikanischen Partei in den Kongresswahlen vom November 2010. Seit Obamas Amtseinführung vor zwei Jahren habe die konservativere der beiden großen amerikanischen politischen Formationen eine bislang unbekannte „Fraktionsdisziplin in geradezu deutscher Dimension“ bewiesen und mit Unterstützung der „Tea Party“–Bewegung in der Debatte um die Gesundheitsreform eine „aufgeheizte Stimmung, einen Volksaufstand gegen ‚die da in Washington’“ geschaffen. Da das „Herz der Partei sehr weit nach rechts gerückt“ sei und immer mehr Republikaner jedweden staatlichen Eingriff in die durch die Finanzkrise erschütterte Volkswirtschaft sehr skeptisch beurteilen, liege es nun an Obamas Demokraten, gemäßigte Wähler zurückzugewinnen.

/documents/263923/263975/7_file_storage_file_2814_1.jpg/7689f7bc-b425-8204-da6c-b4994d5a6990
Professor Dr. Stephan Bierling

Asset-Herausgeber

Interview mit Prof. Dr. Bierling herunterladen

comment-portlet

Asset-Herausgeber