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Symposium

Dezentralisierung und lokale Entwicklung in Mauretanien

 

Am 13. und 14. Dezember 2014 organisierten die KAS und das Centre Maghrébin des Etudes Stratégiques (CMES) eine Fachkonferenz in Nouakchott zum Thema "Dezentralisierung und lokale Entwicklung in Mauretanien".

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Bis heute leidet Mauretanien unter der Schwäche der staatlichen Institutionen auf allen Ebenen sowie einer mangelhaften staatlichen Bereitstellung von Infrastruktur und Grundversorgung für die Bevölkerung (v.a. Bildung, Gesundheit). Das Land rangiert auf dem 152. Rang (von 174) des internationalen Armutsindex, ca. 46% der Bevölkerung lebt unterhalb der internationalen Armutsschwelle (UNDP 2005). Aufgrund der Vernachlässigung der ländlichen Regionen sowie aufgrund anhaltender Dürreperioden hat seit Jahrzehnten eine nachhaltige Landflucht eingesetzt, die heute die Hauptstadt Nouakchott mit 800.000 Einwohnern strukturell überfordert. Die urbane Bevölkerung macht heute über 60 Prozent aus (im Vergleich: 4 Prozent nach der Unabhängigkeit 1960). Hinzu kommt die Flüchtlingsproblematik infolge des Mali-Konflikts.

Für die weitere sozio-ökonomische Entwicklung des Landes ist ein effektiver Dezentralisierungsprozess auf der Basis von Transparenz, Bürgerbeteiligung und Angleichung der Lebensbedingungen in den verschiedenen Regionen unerlässlich.

Bereits 1986 hat der mauretanische Staat mit der Verabschiedung einer neuen Kommunalverordnung die Stärkung der lokalen Selbstverwaltung beschlossen. Das Land ist heute eingeteilt in 13 Regionen (Wilayas: verwaltet vom Wali/Gouverneur), 53 Départements (Moughataas: verwaltet vom Hakem/Präfekten) und 216 Kommunen (Communes: verwaltet vom Oumde/maire).

Nach drei Jahrzehnten der Einführung eines Systems zur Stärkung der lokalen Selbstverwaltung ist es nun an der Zeit, diese Erfahrungen zu überprüfen und zu hinterfragen und nach effektiveren Lösungsmodellen der lokalen Selbstverwaltung zu suchen. Bei der weiteren Gestaltung von Mauretaniens Dezentralisierungsprozess geht es insbesondere um das Etablieren eines echten politischen Wettbewerbs auf allen Ebenen, eine stärkere lokale Bürgerbeteiligung sowie um die stärkere Repräsentation der lokalen Interessen hinsichtlich der Nutzung von Ressourcen bzw. der Berücksichtigung von lokalen Eigenheiten.

Das Centre Maghrébin d’Etudes Stratégiques (CMES) und die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) organisierten daher vom 13. bis 14. Dezember 2014 in Nouakchott eine nationale Fachkonferenz zum Thema „Dezentralisierung und lokale Entwicklung in Mauretanien“.

Ziel der Veranstaltung war es, führende mauretanische Experten der lokalen Selbstverwaltung und Entwicklung sowie politische Verantwortliche miteinander zu vernetzen, um geeignete Lösungsvorschläge - insbesondere hinsichtlich der geplanten Verabschiedung eines "Code des collectivités territoriales" (Gesetz zu den Gebietskörperschaften) - zu eruieren.

Die Veranstaltung war Teil einer jährlich in Mauretanien von der KAS und dem CMES organisierten Fachkonferenz zu aktuellen sicherheits- und entwicklungspolitischen Themen. Die beiden Vorgängerveranstaltungen behandelten die Themen Migration sowie Terrorismus im Sahel-Sahara-Raum. Diese Jahresveranstaltungen sollen einerseits die Vernetzung und den Dialog zwischen Experten und Verantwortlichen aus der Region fördern sowie andererseits die deutsche und europäische Öffentlichkeit besser über die aktuellen Entwicklungen im Sahel-Sahara-Raum informieren.

Nebenstehend finden Sie Programm, Résumés der Referenten sowie einen Pressespiegel.

Konferenzsprache war Arabisch und Französisch.

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Veranstaltungsort

Nouakchott, Mauretanien

Kontakt

Dr. Ellinor Zeino

Ellinor Zeino

Leiterin des Regionalprogramms Südwestasien

ellinor.zeino@kas.de
CMES 13-12-2014 Dezentralisierung in Mauretanien KAS
CMES 13-12-2014 Dezentralisierung in Mauretanien KAS
CMES 13-12-2014 Dezentralisierung in Mauretanien KAS

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