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Nach der positiven Resonanz auf das Ausbildungsseminar „Erfolg in Wahlen“ im Januar 2015 im Maison de l’Elu hat der Regionalrat der Region Marrakesch-Tensift-Alhaouz in Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung die Veranstaltung im Provinzrat in Essouira vom 23. bis zum 26 Februar 2015 wiederholt.

Sowohl Abgeordnete und Gemeinderäte als auch Akteure der Zivilgesellschaft und Journalisten nahmen an der Ausbildung teil, die der Politikwissenschaftler Dr. Andreas Marchetti leitete. Die Themen konzentrierten sich auf die Vorbereitung der Kommunalwahlen, die Auswahl eines geeigneten Kandidaten, einen effektiven Wahlkampf und die Weiterverfolgung politischer Ziele nach der Wahl.

Im Rahmen der Ausbildung nahmen die Teilnehmer verschiedene Rollen ein, um sich daraufhin gegenseitiges Feedback zu geben. Diese Aufgabe ermöglichte ihnen, eigene Meinungen im politischen Diskurs zu formulieren und wünschenswerte Eigenschaften von Abgeordneten zu definieren.

Die Teilnehmer betonten zudem die Bedeutung der Dezentralisierungspläne und ihrer Umsetzung nach regionalen Gegebenheiten. Oft sähen sich die ländlichen Kommunen den Vorschlägen nationaler Politik unterworfen. Mangels finanzieller Ressourcen seien sie gezwungen, die Weisungen „von oben“ zu übernehmen. Dr. Andreas Marchetti ermutigte die Teilnehmer dazu, strategisch mit den Parteien auf kommunaler Ebene zusammen zu arbeiten und die politischen Vorgaben anzupassen.

Eine beliebte Übung der Ausbildung war der „Baum der Probleme“ am Beispiel der Jugendarbeitslosigkeit, die einer schlechten Ausbildung geschuldet ist, die wiederum auf dem Mangel an Infrastruktur und Ausbildungsmöglichkeiten basiert. Die Teilnehmer lernten so, dass man sich über dem Problem hinaus auch langfristigen Lösungen widmen müsse. Zur Herausforderung der Arbeitslosigkeit entwarfen die Teilnehmer neue Strategien, um die Schulen und Infrastruktur zu verbessern. Politische Mandatsträger könnten so ihre Ziele besser erreichen, ohne sich in ihren ideologischen Vorgaben zu verlieren.

Weitere Themen waren finanzielle und technische Aspekte politischer Arbeit, vor allem in ländlichen Gebieten, nach den SMART-Kriterien (Specific Measurable Accepted Realistic Timely, d.h. spezifisch, messbar, askzeptiert, realistisch, terminiert). Dabei betonte Dr. Marchetti die nach deutscher Erfahrung hohe Bedeutung der Beteiligung von Bürgern. Ein Beispiel für dieses Modell sei der Ort Saerbeck, dessen Verwaltung den Bau eines neuen Straßennetzes aufgrund immenser finanzieller Defizite absagte. Die Einwohner Saerbecks beharrten jedoch darauf. Daraufhin organisierte die Verwaltung ein Treffen mit den Bürgern, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Diese waren sich des finanziellen Unvermögens der Gemeinde bewusst und zahlten selbst einen Teil der Summe zum Ausbau des Verkehrsnetzes. So würde der „Bürgerbus“ geboren.

In der Gruppenarbeit trainierten die Teilnehmer das Erstellen politischer Programme und das Design von Wahlplakaten und Flyern.

Mehr Informationen entnehmen Sie bitte der Publikation „Erfolg in Wahlen“ in der Rubrik „Publikationen“.