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Rente und Altersvorsorge in Marokko

Eine soziale Herausforderung

Am 14.10.2014 organisierte die KAS in Partnerschaft mit der AGEF ein Forum in Casablanca zum Thema "Rentensystem und Altersvorsorge in Marokko: Aktuelle und zukünftige Herausforderungen“.

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Die Konrad-Adenauer-Stiftung Marokko richtete am 14.10.2014 gemeinsam mit der „Association des gestionnaires et formateurs d´entreprises“ (AGEF) ein Symposium in Casablanca zum Thema "Rentensystem und Altersvorsorge in Marokko: Aktuelle und zukünftige Herausforderungen“ aus. An der Debatte nahmen Vertreter von Versicherungs- und Anlageunternehmen sowie der öffentlichen marokkanischen Rentenkasse teil.

 

Eröffnet wurde die Veranstaltung vom Präsidenten der AGEF, Herrn Abdelkrim GUERGUACHI sowie vom Leiter des KAS-Auslandsbüros Marokkko, Dr. Helmut REIFELD.

 

Ziel der Veranstaltung war das Zustandekommen eines Forums, das über die Notwendigkeit einer verbesserten Altersvorsorge in Marokko diskutiert. Dabei wurde vor allem die Notwendigkeit eines ausgeglichenen Rentensystems zwischen öffentlichen und privaten Sektor thematisiert. Darüber hinaus sollte die Debatte nach neuen Alternativen der Altersvorsorge zu suche, die auf die individuellen Bedürfnisse der Menschen besser abgestimmt ist.

 

Das Rentensystem ist ein grundlegendes Element des Sozialvertrags und muss einen Grundkonsens in der jeder Gesellschaft finden. Nur ein nachhaltig stabiles und zwischen den Generationen ausgleichendes System der Altersvorsorge garantiert langfristig soziale Stabilität.

 

Die teilnehmenden Experten waren sich einig, dass sich die Situation des Rentensystems in Marokko verschlechtert hat. Die durchschnittliche monatliche Rente bei der öffentliches Kasse für Sozialversicherung CNSS (La Caisse Nationale de Sécurité Sociale) übersteige kaum 1.450 Dirham (ca. 130 EUR). Ein weiteres Problem Marokkos sei, dass die Zahl der Rentenempfänger in den letzten Jahren schneller wuchs, als die Zahl der Beitragszahler. Nach Meinung der Wirtschaftsanalysten, verschlechtere sich zukünftig die finanzielle Lage der Rentensysteme aufgrund der demographischen Entwicklung des Landes. Unter der jungen Generation ließe sich eine wachsende Unsicherheit über die Nachhaltigkeit der Rentensysteme feststellen. Um auch nach ihrem beruflichen Werdegang finanziell ausreichend abgesichert zu sein und über einen guten Lebensstandard zu verfügen, würden sie zunehmend nach alternativen Rentenmodellen, Versicherungen und Altersvorsorgen bei Banken suchen. Aus diesem Grund müsse ein generationengerechtes und lebensfähiges Rentensystem entwickelt werden.

 

Herr Fouad GUENNOUNI, stellvertretender Geschäftsführer der „Caisse interprofessionnelle marocaine de retraite“ (CMIR), führte aus, dass das marokkanische Rentensystem aus mehreren Ebenen bestehe, die renovierungsbedürftig seien. Vor allem im öffentlichen Sektor sei eine Reform notwendig, weil dort die Rente für die steigenden Lebensunterhaltskosten nicht ausreiche.

Frau Basma KHAYAT, ebenfalls vom CMIR, fügte hinzu, dass im Gegensatz zum öffentlichen Sektor das Rentensystem im privaten Sektor ausgeglichen sei. Dies läge an den bereits unternommenen Reformen, die die Unternehmen in den vergangenen Jahren veranlasst haben. Gerade im Sinne des Sozialvertrags müsse das System in Marokko verbessert werden. Dabei müsse man nach Meinung von Herrn Bachir BADDOU, Geschäftsführer der „Féderation Marocaine des Sociétés d´Assurances et de Réassurance“ die Verantwortung der Unternehmen stärken, um bei der jungen Generation Anreize der Altersvorsorge zu schaffen, da diese essentiell für die weitere Sicherung der Rente sei. Die Rentensparpläne könnten sowohl für Arbeitgeber, als auch Arbeitnehmer von großem Interesse sein. Die Bereitstellung dieser Produkte könnte nicht nur ein wertvolles Instrument für die Motivation und Bindung von Mitarbeitern sein, sondern bedeute für den Arbeitgeber auch weniger Sozialversicherungsabgaben.

 

Die bleibenden Fragen waren, wie sich das Labyrinth der Produkte auf dem Markt besser koordinieren und auf die jeweiligen Interessen des Einzelnen besser anpassen lässt. Ebenso stellte sich die Frage, was mit dem Steuerplan und den Interessenbindungen, im Falle einer Übertragung des eigenen Kapitals zu einer anderen Rentenversicherung passiert.

 

Zudem sei es wichtig, Lösungen zu finden, die sich mit den kulturellen, familiären und religiösen Traditionen der Altersvorsorge Marokkos vereinen lassen.

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Veranstaltungsort

Casablanca, Hotel Golden Tulip Farah

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Dr. Helmut Reifeld

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Dr. Ellinor Zeino

Ellinor Zeino

Leiterin des Regionalprogramms Südwestasien

ellinor.zeino@kas.de
AGEF 14-10-2014 Retraite KAS
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