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Veranstaltungsberichte

#PDAF2019: Digitale Herausforderungen in Palästina und der Welt

von Malak M.
Laut dem Weltwirtschaftsforum zählen digitale Rechte im Zeitalter des Internets ebenfalls zu den Menschenrechten. Diese Rechte beinhalten den Schutz der Privatsphäre im Internet sowie das Recht zur freien Meinungsäußerung, welche beide als Erweiterung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte angesehen werden. In Palästina erhält dieses Thema insbesondere unter jungen Erwachsenen zunehmende Aufmerksamkeit. Aus diesem Grund zielte das Palestine Digital Activism Forum 2019 darauf ab, die palästinensische Zivilgesellschaft durch Kapazitätsaufbau, digitale Fürsprache und den Aufbau einflussreicher Medienkampagnen in der Einforderung ihrer digitalen Rechte zu stärken.

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The first panel in the Palestine Digital Activism Forum 2019 The Shrinking spaces

In Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung hat das „Arab Center for Social Media Advancement“ (7amleh) in dritter Auflage das „Palestine Digital Activism Forum“ ausgetragen.

An dem dreitägigen Forum nahmen über 700 Experten, Menschenrechtsverteidiger, Aktivisten und Fachleute auf dem Gebiet der digitalen Agenda teil. Behandelte Themen waren die internen und externen Herausforderungen für digitale Rechte in Palästina sowie globale Trends in der digitalen Gerichtsbarkeit und deren Auswirkungen auf den palästinensischen Kontext. Das Forum bot den Teilnehmern die Möglichkeit, direkt mit jungen Palästinensern in Kontakt zu treten, die mithilfe digitaler Instrumente Veränderungen der Zivilgesellschaft vorantreiben wollen.

Der erste Tag des Forums, der im Rathaus von Ramallah stattfand, umfasste drei Diskussionsrunden:

  1. Shrinking Spaces: palästinensische digitale Rechte und deren Bedrohung durch die eigene politische Führung und Folgen der Militärbesatzung;
  2. Globale Trends digitaler Rechte als interne Herausforderungen;
  3. Inspirierende Projekte in Palästina: Digitale Instrumente für den sozialen Wandel

Zu den Höhepunkten des Forums gehörte die bereits vorher aufgezeichnete Botschaft von David Kay, Sonderberichterstatter der Vereinten Nation zur Förderung und Schutz des Rechts auf Meinungsfreiheit. Er befasste sich in seiner Botschaft mit digitalen Rechten und wie diese in Palästina aktuell gefährdet sind. Zudem sprach Omar Shaker, Direktor von Human Rights Watch in Israel und Palästina, in seinem Vortrag ausführlich über Menschenrechtsverstöße durch die Palästinensische Autonomiebehörde im Westjordanland, durch die Hamas im Gazastreifen sowie durch die israelische Besatzung.

The Palestine Digital Activism Forum

Während des zweiten Panels wurden internationale Erfahrungen bei der Verteidigung digitaler Rechte diskutiert. Die Teilnehmer befassten sich mit globalen Themen wie dem Europäischen System zum Schutz öffentlicher Daten (DSGVO), dem Schutz digitaler Rechte, der zunehmenden Überwachung des Internets sowie der Einschränkung der Privatsphäre.

Das dritte Panel hob lokale Jugendinitiativen hervor, welche die Reichweite digitaler Instrumente für sozialen Wandel innerhalb der eigenen Gesellschaft genutzt haben. Erwähnenswert sind die Wikipedia Initiative "D", die arabischsprachige Inhalte innerhalb Wikipedia fördert sowie Khazaen, eine Initiative, die die palästinensische Geschichte durch digitale Archivierung und Veröffentlichungen bewahrt. Weitere Beispiele sind das Unternehmen events.ps, die die Suche nach neuen Veranstaltungen sowie den Kauf von Tickets vereinfacht und BirHakaya, eine Plattform für digitale Nachrichten und Alltagsgeschichten.

Am zweiten und dritten Tag des Forums gaben lokale, regionale und internationale Trainer insgesamt 14 Workshops in verschiedenen Städten in Israel und den Palästinensischen Gebieten, darunter Haifa, Jerusalem, Bethlehem, Gaza, Taybeh, Ramallah, Nablus, Jenin und Gaza. Die Workshops behandelten Themen aus der Medienwelt wie z.B. das Erzählen von Geschichten in digitaler Form, Photographie im Rahmen des sozialen Wandels und mobiler Journalismus. Themen mit einem Schwerpunkt auf sozialen Aspekten waren beispielsweise geschlechterbasierte Online-Gewalt, digitale Sicherheit, das Management von Kampagnen sowie die Mobilisierung von Nichtregierungsorganisationen.

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