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Veranstaltungsberichte

Auseinandersetzung mit der Rolle historischer Narrative im Nahostkonflikt

Im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit dem Deutschen Entwicklungsdienst (DED) hat die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) Ramallah einen Besuch von jungen palästinensischen Studenten, Angestellten und Beamten in Lifta und Deir Yassin mit anschließender Diskussion über die tragischen Ereignisse des Krieges von 1948 ermöglicht

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Der Besuch ist Teil eines Projekts, in dem durch konstruktive Aufarbeitung geschichtlicher Narrative eine Verbesserung der Situation zwischen Israelis und Palästinensern erreicht werden soll. Historische Narrative sind konstitutives Element einer jeden Nation, die sich im Falle Israels und der Palästinas konträr und scheinbar miteinander unvereinbar gegenüberstehen. Die Geschichtsbücher auf beiden Seiten ignorieren oftmals das historische Leiden des Anderen und geben die Ereignisse einseitig wieder. Das Projekt beruht auf dem Bewusstsein, dass die Kenntnis des jeweils anderen Narrativs ein wesentlicher Bestandteil einer jeden zivilen Konflikttransformation im Nahen Osten sein muss.

Die 20 Teilnehmer des Besuchs, welche bereits im Juli an einer Führung durch die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem teilgenommen hatten, reisten aus allen Teilen des Westjordanlands an. Mit der Führung durch die im Jahre 1948 zerstörten Dörfer Lifta und Deir Yassin widmeten sie sich nun einem der sensibelsten Themen der palästinensischen Geschichte, der Nakba. Der Rundgang startete in Deir Yassin, wo die Überreste des Dorfes, welche heute inmitten des jüdisch-orthodoxen Stadtteils Givat Shaul (Jerusalem) liegen, besichtigt wurden. Danach ging es weiter nach Lifta, einer gut erhaltenen Ruinenstadt am Rande Jerusalems. Ende November werden auch israelische Studenten an einer Führung durch Lifta und Deir Yassin teilnehmen.

Trotz der Betroffenheit, welche den Teilnehmern anzumerken war, entwickelte sich im Anschluss eine lebhafte Diskussion. Das Projekt wird Anfang Dezember diesen Jahres mit einem Workshop zum Thema „Nationale Traumata“, bei dem die israelischen und palästinensischen Teilnehmer der Besichtigungen das erste Mal aufeinandertreffen werden, fortgesetzt.

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Lifta Foto selber geschossen

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