Asset-Herausgeber

Veranstaltungsberichte

Die palästinensischen Medien und die „Einigung“ zwischen Fatah und Hamas

Am 17. Oktober 2011 fand die vierte diesjährige Präsentation von MIFTAH zum Thema „A Critical Reading of Print Media“ statt.

Asset-Herausgeber

Die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) Ramallah und MIFTAH arbeiten seit 2010 im Bereich der Stärkung der Medien zusammen. Das gemeinsam erarbeitete Projekt „Promoting Good Governance through Empowering Media Students: A Critical Reading of Print Media“ wurde durch die Schaffung einer die Medien beobachtenden Analystengruppe initiiert. Den Journalistikstudenten an den palästinensischen Universitäten werden dazu praxisorientierte Vorträge, Workshops und Schulungen zur verantwortlichen Berichterstattung angeboten. Dies soll die Studenten dazu befähigen, die palästinensische Medienberichterstattung kritisch aufzunehmen.

Die vierte von fünf Präsentationen 2011 fand am 17. Oktober am al-Aroub College außerhalb von Hebron statt. 35 Medienstudenten und mehrere Journalisten nahmen daran teil. Die Studenten analysierten wie die Berichterstattung der drei großen palästinensischen Tageszeitungen („al-Quds“, „al-Ayyam“ und „al-Hayat al-Jadida“) nach der Versöhnungsübereinkunft zwischen Fatah und Hamas im April 2011 ausfiel.

Alle drei Tageszeitungen berichteten ausführlich über die Versöhnungsübereinkunft zwischen Fatah und Hamas. Während al-Ayyam richtigerweise von einer Absichtserklärung berichtete, behaupteten al-Quds und al-Hayat al-Jadida in ihren jeweiligen Überschriften, dass bereits ein Versöhnungsabkommen unterschrieben worden sei. Dies geschah aber erst einige Tage später. Bei der al-Quds kam noch hinzu, dass im eigentlichen Artikel richtigerweise von einer Absichtserklärung die Rede war. Gelobt wurde, dass al-Hayat al-Jadida die einzige der drei Zeitungen war, die bereits in der Überschrift die Reaktion Israels erwähnte. Die Studenten meinten, dies sei vor allem daher wichtig, da es auch an Israel liegen würde, ob eine Versöhnung zwischen den beiden Palästinenserparteien überhaupt möglich ist.

Als Ergebnis wurde festgehalten, dass es im Bereich der unabhängigen Berichterstattung noch viel Nachholbedarf gäbe. Oft würden die Entscheidungen, wie über ein Thema berichtet wird, von mehreren Redakteuren getroffen, die sich allerdings untereinander zu wenig abstimmen würden. Interne redaktionelle Entscheidungsprozesse müssten daher reformiert werden. Diese Punkte, die überparteiliche und kritische Arbeit eines Journalisten, ist ein Kernthema der Zusammenarbeit der KAS Ramallah mit MIFTAH.

Asset-Herausgeber

Al-Aroub College Jörg Knocha

comment-portlet

Asset-Herausgeber

Asset-Herausgeber