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Veranstaltungsberichte

Konferenz: „Religious Narratives on Jerusalem and their Role in Peace Building“

Conference

In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Entwicklungsdienst (DED) und der palästinensischen Wasatia-Bewegung hat die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) eine interdisziplinäre Konferenz zur Rolle von religiösen Narrativen zu Jerusalem und ihre Rolle im Peacebuilding ausgerichtet. Die Konferenz bot den christlichen, muslimischen und jüdischen Teilnehmern eine Plattform, sich über ihre jeweiligen Sichtweisen auf Jerusalem auszutauschen.

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Der Repräsentant der Konrad-Adenauer-Stiftung in den Palästinensischen Gebieten, Felix Dane, eröffnete die Konferenz gemeinsam mit dem Präsidenten der Al-Quds-Universität, Prof. Dr. Sari Nusseibeh, und dem Wasatia-Gründer Prof. Dr. Mohammad Dajani und begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste. Insgesamt hatten sich über 60 Vertreter der drei monotheistischen Religionen und Repräsentanten der Internationalen Gemeinschaft im bekannten Jerusalemer Tagungshotel Notre Dame versammelt, um sich über die mögliche Rolle Jerusalems im Friedensprozess zwischen Israelis und Palästinensern auszutauschen.

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Prof. Dr. Sari Nusseibeh, Präsident der Al-Quds-Universität, und Felix Dane, Leiter des KAS-Büros in den Palästinensischen Autonomiegebieten

Christian Berger, Vertreter der EU-Kommission in den Palästinensischen Gebieten, betonte in seiner Eröffnungsrede die Ambiguität, die Religion in politischen Konflikten zukommt, da sie oftmals sowohl Ursprung als auch Lösung eines Konfliktes in sich berge. Er illustrierte anhand von Beispielen aus der europäischen Geschichte, wie religiöse Konflikte überwunden werden könnten und zeigte sich zuversichtlich, dass auch die religiösen Spannungen bezüglich Jerusalems lösbar seien und die Stadt ein Ort friedlicher Koexistenz der Religionen werden könne. Auch Dr. Yehuda Stolov, Direktor der Interfaith Encounter Association Jerusalem und zweiter Eröffnungsredner, teilte diese Einschätzung. Er betonte, dass der konstruktive Dialog zwischen den Religionen der Schlüssel zum Erreichen einer solchen Lösung sei, dieser aber bisher gar nicht oder nur unzureichend stattfinde.

In den drei sich anschließenden Panels hatten dann hochrangige akademische und religiöse Vertreter aus Christentum, Judentum und Islam Gelegenheit, in den Diskurs über ihre jeweiligen Narrativen zu Jerusalem zu treten. Während auf dem ersten Podium wissenschaftliche Ansätze präsentiert und diskutiert wurden, stellten auf dem zweiten Podium religiöse Autoritäten die ihrer Religion immanenten Konzepte zu Jerusalem vor.

Im abschließenden dritten Panel wurden schließlich Visionen für die Zukunft der Jerusalemfrage erörtert.

Bei allen Differenzen, die sich aus den unterschiedlichen Sichtweisen ergeben, waren sich schließlich alle Teilnehmer einig, dass die Lösung des Konfliktes um Jerusalem nicht allein politisch möglich sein, sondern in den religiösen Konzepten von Christentum, Judentum und Islam begründet liege, die friedliche Koexistenz predigten. Diese müssten jedoch verstärkt in den jeweiligen Glaubensgemeinschaften verbreitet werden.

Felix Dane, Leiter des KAS-Büros in Ramallah, zeigte sich ähnlich wie alle Teilnehmer hocherfreut über die durchgehend konstruktive Gesprächsatmosphäre der Tagung, die schließlich auch zu einer stärkeren Vernetzung der Teilnehmer untereinander führte.

Die von der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS), dem Deutschen Entwicklungsdienst (DED) und der Wasatia-Bewegung ausgerichtete Konferenz war Teil einer Veranstaltungsreihe, die sich dem Diskurs historischer Narrative widmet. Weitere Trilogprojekte werden folgen.

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