Zobi erklärte, dass die ersten palästinensischen Erfahrungen mit einem Konzept für die Etablierung eines Kapitalmarktes auf das Jahr 1932 zurückzuführen sind, als die Arab Bank in den palästinensischen Gebieten eröffnet wurde. Zu dieser Zeit wurden das Osmanische Zivilrecht (Mejelle) und das damals gängige Unternehmensrecht genutzt, um den Handel mit Anteilen an Aktiengesellschaften zwischen Käufer und Verkäufern zu steuern. Dieser gesetzliche Rahmen reguliert bis heute den palästinensischen Kapitalmarkt, obwohl das Gesetz Nr. 13 aus dem Jahr 2004 zur Capital Market Authority in Kraft getreten ist.

Darüber hinaus betonte Haitham Zobi, dass die gesetzliche Regulierung des Kapitalmarkts relativ modern sei, da sie parallel zur Etablierung der Palästinensischen Autonomiebehörde entworfen wurde. Die Regulierung sei sowohl gesetzlich als auch vertraglich begründet und basiere auf dem Abkommen zur Verteilung der Gesetzgebungskompetenzen zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde innerhalb der Osloer Verträge. Zobi fasste die existierenden Gesetze bezüglich der Regulierung des Kapitalmarktes in den Palästinensischen Autonomiegebieten zusammen und zeigte deren Einfluss auf den Wertpapierhandel auf.

Abschließend beschrieb Haitham Zobi die sich ergänzende Beziehung zwischen dem palästinensischen Kapitalmarkt und der Palestinian Capital Market Authority (PCMA). Auf diese Weise würde dem Kapitalmarkt in den palästinensischen Gebieten eine positive und progressive Entwicklung in nur kurzer Zeit ermöglicht.

Die Konrad-Adenauer-Stiftung unterstützt den Aufbau eines Rechtstaates in den Palästinensischen Autonomiegebieten in Zusammenarbeit mit dem Institute of Law an der Birzeit Universität und befasst sich derzeit schwerpunktmäßig mit dem Thema Wirtschaftsrecht. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Serie „Legal Encounters“ statt, zu der das Institute of Law mit Förderung der Konrad-Adenauer-Stiftung regelmäβig einlädt.