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Veranstaltungsberichte

Stipendiaten des Cusanuswerks zu Besuch im Westjordanland

Delegation

Am Samstag, den 09. April 2016, freute sich die Konrad-Adenauer-Stiftung in den Palästinensischen Gebieten über den Besuch von 18 Stipendiaten des Cusanuswerks. Im Mittelpunkt des Besuchs stand, neben verschiedenen Vorträgen zum israelisch- palästinensischen Konflikt, die Besichtigung Taybehs, einem Ort, mit biblischer Bedeutung und heute das einzige, fast ausnahmslos christliche Dorf im Westjordanland.

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Auf der Busfahrt von Jerusalem nach Ramallah erhielten die Stipendiaten eine Einführung über die aktuelle politische Lage in den Palästinensischen Gebieten. Frau Enas Muzaffar, Sprecherin der palästinensischen Negotiations Support Unit (NSU), ging dabei vor allem auf den schwierigen rechtlichen Status der Palästinense in Ost-Jerusalem ein und machte auf aktuelle Entwicklungen in der israelischen Siedlungspolitik aufmerksam.

Auf der Fahrt nach Taybeh verlagerte sich der thematische Schwerpunkt der Gespräche dann sowohl auf die Geschichte, -als auch auf die Situation der christlichen Minderheiten in den Palästinensischen Gebieten. Nach aktuellen Schätzungen leben heute noch etwa 50 000 Palästinenser christlichen Glaubens in den gesamten Palästinensischen Gebieten und machen nur 1,5 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Anfang des 20. Jahrhunderts waren es noch 10 Prozent.

In Taybeh wurde die Gruppe vom amtierenden Bürgermeister Jawad Hanna in Empfang genommen und zur Geschichte, aber auch zu gegenwärtigen Problemen des Dorfes informiert. Obgleich das Dorf aufgrund der geschichtlichen Vergangenheit, gerade für in der Region lebende Christen nach wie vor ein beliebter Pilgerort sei, habe er, wie viele andere palästinensische Orte auch, gerade in den letzten Jahren zunehmend mit wirtschaftlichen Problemen sowie Auswanderung zu kämpfen.

Ein Höhepunkt des Tages war - vor dem Hintergrund, dass sich die Studenten auf einer Pilgerreise im Heiligen Land befanden - das einstündige Gespräch mit Pater Johney Khaleel. Er schilderte die religiöse Bedeutung des Ortes, insbesondere aufgrund der Persönlichkeiten die im Laufe der Geschichte auf ihrem Weg in Taybeh Halt machten, und machte auf die Bedeutung der drei Kirchen für das Dorf als Orte der Zusammenkunft aufmerksam.

Während des gemeinsamen Mittagessens hatten die Studenten Gelegenheit mit den Mitarbeitern der Konrad-Adenauer-Stiftung intensiv ins Gespräch zu kommen, um mehr über Arbeit und Projekte der Stiftung in den Palästinensischen Gebieten und das Leben im Westjordanland zu erfahren.

Den Abschluss des Tagesprogramms bildete der Vortrag des Leiters des Auslandsbüros, Marc Frings, in dem er noch einmal genauer auf die zentralen Konfliktlinien zwischen Israelis und Palästinensern einging.

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12. Dezember 2014
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