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Die SWS Meinungsumfrage 2015

Am 21. Januar 2015 fand die alljährliche Präsentation der SWS Umfrage statt, gesponsert von der Konrad-Adenauer-Stiftung.

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Unserer Partner, das Policy Center Asian Institute of Management (AIM), lud Dr. Mahar Mangahas dazu ein, seinen „Social Weather Stations“ (SWS) Umfragebericht 2015 vorzustellen.

Dr. Mahar Mangahas ist ein philippinischer Ökonom, insbesondere bekannt für seine Arbeiten im Bereich Recherche zur öffentlichen Meinung. Der SWS Bericht basiert auf Umfragewerten aus 2014 mit einem je vierteljährigen Stichprobenumfang von durchschnittlich 1,200 Personen. Die Ergebnisse wurden anschlieβend in unterschiedliche Kategorien eingeordnet, von Abscheulich bis Exzellent.

Die Umfrage dreht sich dabei hauptsächlich um die nationale Zufriedenheit mit der philippinischen Regierung. Dr. Mangahas erklärte, dass alles in allen „die Qualität der nationalen Regierung 2014 recht ordentlich war“. Das soll heiβen, dass die Filipinos mit der Arbeit der Aqunio Regierung zufrieden waren, besonders im Vergleich zu vorherigen Verwaltungen. Dies beinhaltet neben Repräsentanten wie Präsident und Vizepräsident, die beide laut Umfrage gute Arbeit leisteten, auch Schlüsselinstitutionen wie Senat und Repräsentantenhaus.

Das SWS Team fragte zudem nach der Zufriedenheit mit der nationalen Verwaltung zu bestimmten Themen. Überraschenderweise sind die Menschen mit der „Hilfe für Opfer von Katastrophen“ am zufriedensten. Diese Information, die aus der Umfrage hervorgegangen ist, unterscheidet sich deutlich von Medienberichten, welche die Leistung der Regierung nach dem Taifun Yolanda 2013 kritisierten. Die Umfragewerte zu diesem Thema waren von besonderer Wichtigkeit, da die Schäden, die Yolanda hinterlassen hat, noch immer große Auswirkungen haben. Interessanterweise haben die Filipinos immer noch groβe Hoffnung, dass sich die betroffenen Regionen vollständig erholen werden. Sie trauen der Regierung zu, natürliche Katastrophen wie diese in den Griff zu bekommen.

Des Weiteren konzentrierte sich die Umfrage auf selbsteingeschätzte Armut. Auch wenn der Wert in den letzten Jahren lediglich minimal gefallen ist, bewerten die die Filipinos die Arbeit der nationalen Verwaltung im Bereich der Armutsunterstützung dennoch als Gut, obwohl die Armutsrate bereits seit 2004 keine groβe Veränderung vorzuweisen hat (25%---die selbsteingeschätzte Armut liegt sogar bei 52%). Das ist eine schwache Leistung der Philippinen im Vergleich zu anderen Südostasiatischen Ländern, wie Kambodscha, welches die Armutsrate von 50,2% (2004) auf 17,7% (2014) verringern konnte. Ähnliches ist bei der selbsteingeschätzten Ernährungsarmut zu beobachten, es ist keine Verbesserung in den letzten 10 Jahren zu verzeichnen. Seit 2004 ist die Hungerrate sogar kontinuierlich auf einen Höchstwert von 19,9% (2011,2012) gestiegen und im letzten Jahr nur gering gefallen (18,3%).

Der Zufriedenheitsgrad mit Korruptionsbekämpfung fiel ebenfalls im letzten Jahr. Dennoch konnte die Aquino Regierung im Kampf gegen Korruption besser abschneiden als vorherige Administrationen. Weiterhin ist der Friedensprozess in Bangsamoro von Interesse. Die Menschen sind guter Hoffnung, dass es während der nächsten Präsidentschaft zu Frieden in der Region kommen könnte.

SWS veröffentlichte ebenso seine Wahlbeobachtungen für 2016. Zurzeit führt Jejomar Binay (derzeitiger Vizepräsident) mit 37%, gefolgt von Grace Poe mit 21% und Manuel Roxas mit 19%. Mahangas erklärte jedoch auch, dass es zu diesem frühen Zeitpunkt der Wahlen schwer ist, Vorhersagen zu treffen.

Da Papst Franziskus erst vor kurzem zu Besuch auf den Philippinen war, stellte Mahangas zu dessen Beliebtheit ebenfalls Untersuchungen an. Wenig überraschend ist, dass die Filipinos traditionell dem Papst trauen, besonders nach einem Besuch von diesem. Daher werden noch höhere Zahlen im nächsten Jahr erwartet.

Als Kommentatoren der Ergebnisse lud AIM Herrn Filomeno Sta. Ana III ein, ein Mitbegründer und Koordinator von „Action for Economic Reforms“ und Kolumnist für renommierte philippinische Zeitungen, und Corazon „Dinky“ Juliano-Soliman, Sozialministerin von 2001 bis 2005 und seit 2010.

Sta. Ana III versuchte die Umfragewerte zu deuten und nannte die Wahl des Präsidenten Aquino einen „historischen Unfall“, allerdings im positiven Sinne. Die Umstände, die ihm zum Staatsoberhaupt machten, waren glücklich und er hätte dies mehr zum Anfang seiner Präsidentschaft nutzen sollen, um Reformen durchzusetzen. Sta Ana prophezeite harte Zeiten mit zurückgehenden Umfragewerten. Soliman dagegen sprach über die Bemϋhungen der Regierung (insbesondere ihres Ministeriums) die Armut zu reduzieren und nannte dies eine „komplexe Herausforderung“.

Herr Benedikt Seemann, KAS Landesvertreter, hielt die Abschlussrede. Er erklärte, wie wichtig solche Umfragen seien, da sie neue Herausforderungen und Probleme aufdecken, die gelöst werden mϋssen. Seiner Meinung nach ist eines der wichtigsten Ziele in den nächsten Jahren die Bevölkerung besser aufzuklären, da bei dieser Umfrage deutlich geworden ist, dass die Filipinos deutliche Wissenslücken aufweisen. Auβerdem betonte er, dass Armutsbekämpfung die oberste Priorität bei der Regierung sein sollte, da 25 Millionen Menschen in den Philippinen als arm gelten.

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Veranstaltungsort

AIM Conference Center Manila

Kontakt

Tonette de Jesus

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Programm-Managerin

tonette.dejesus@kas.de +63 2 8539 3845
Benedikt Seemann 2015 SWS Survey Tonette de Jesus

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