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Verknüpfung der elektrischen Netze im ASEAN-Raum

von Anton Finenko, Prof. Anthony (Tony) David Owen, Jacqueline Tao

Lektionen aus internationalen Erfahrungen

Dieses Papier diskutiert die Entwicklung der Verknüpfung von Elektrizitätsnetzen in ASEAN mit einem Fokus auf das kürzlich vorgestellte Konzept einer Verbindung zwischen der Demokratischen Volksrepublik Laos, Thailand, Malaysia und Singapur (LTMS). Als Vergleichsgrundlage nutzen die Autoren die Erfahrungen aus der Entwicklung von Verknüpfungen der Elektrizitätsnetze in drei internationalen Märkten mit einer Relevanz für ASEAN. Das sind das Südliche Afrikanische Energienetz, die Europäischen Energiemärkte und NordPool.

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Das Papier diskutiert die Fortschritte der regionalen Integration von Energienetzen in den ASEAN-Ländern mit einem speziellen Fokus auf die Verbindungen in der Greater Mekong Subregion. Diese war das erste bedeutende Projekt im ASEAN-Raum, in dem mehrere Länder untereinander mit Energie gehandelt haben.

  • Treibende Faktoren für eine Integration der Energiemärkte in ASEAN sind die wachsende regionale Nachfrage nach elektrischem Strom, die Verteilung der Energiequellen und unterschiedliche sozio-ökonomische Umstände in den einzelnen Ländern. Im Vergleich zu Märkten in hochentwickelten Regionen wie Mitteleuropa und Skandinavien müssen sich die ASEAN-Mitglieder darauf konzentrieren, Hindernisse für ihre Energieversorgung, die derzeit ihre wirtschaftliche Entwicklung beeinträchtigen, zu beseitigen.
  • Eine koordiniertes Vorgehen zur Planung von Energieerzeugungs- und Übertragungsinfrastruktur zu entwickeln, ist eine der hauptsächlichen Prioritäten von ASEAN. Das Fehlen solcher Mechanismen kann die Vorzüge eine Marktintegration stark beeinträchtigen, wie die Erfahrungen aus dem südlichen Afrika zeigen. Weitere bedeutende Schritte sind die Harmonisierung technischer und wirtschaftlicher Normen und eine stärkere Förderung durch Gesetze und Regulierung.
  • Die Privatisierung staatseigener Einrichtungen ist für den Aufbau eines grenzüberschreitenden Marktes mit Wettbewerb nicht unbedingt erforderlich. Wie sich beim Südlichen Afrikanischen Energienetz und den älteren Modellen von NordPool zeigt, können Elektrizitätsmärkte eine recht weitgehende Integration sogar im Falle von vertikal integrierten staatseigenen Monopolen erreichen. Nichtsdestotrotz ist eine Aufteilung von Erzeugung und Übertragung elektrischer Energie dringend zu empfehlen, um solche Märkte effizienter und transparenter zu gestalten.
  • Tiefergehende Forschung ist nötig, um die aktuellen und möglichen Auswirkungen großer Dämme und Wasserkraftwerke auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft in der Region zu verstehen. Dieser Aspekt fehlt in so gut wie allen bestehenden Studien zur Verbindung der regionalen Energienetze.

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Dr. Peter Hefele

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