In seinem Vortrag erinnerte Herr Dr. Peter Hefele, Leiter von KAS RECAP, an zwanzig Jahre deutscher und europäischer Energie- und Klimapolitik sowie ihre Errungenschaften und Fehlentwicklungen.

Nach seiner Meinung sind drei Dimensionen von herausragender Bedeutung für eine erfolgreiche Transformation hin zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft:

• Systemintegration: Neben technischen Verbesserungen wie dem Ausbau und der Integration von Netzen ist eine koordinierte Aufwertung der hardware und „software“, wie etwa Regulierung und wirtschaftliche Anreize, wesentlich, um den Weg hin zu einer nachhaltigeren Entwicklung frei zu machen.
• Wirtschaftliche Anreize und Argumentation: Trotz enormer Investitionen in erneuerbare Energien sind die deutschen und europäischen Energiesysteme nach wie vor stark auf fossile Energiequellen angewiesen. Das trifft auf Entwicklungsländer noch viel mehr zu. Daher müssen Anstrengungen unternommen werden, sowohl die traditionellen Energiequellen effizienter zu gestalten, als auch den Marktzugang für unterschiedliche Arten erneuerbarer Quellen zu vereinfachen. Einschlusssituationen und Verzerrungen des Marktes, die oft mit Subventionen einher gehen, müssen vermieden werden, indem umsichtig zielführende wirtschaftliche Anreize und dauerhafte Erwartungen für Erzeuger und Verbraucher geschaffen werden.
• Politische Koordination und Übereinstimmung: Eine Energiewende muss als Teil einer größeren wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Transformation gesehen werden. Sie bedarf eines umfassenden politischen Ansatzes und einer breiten Zustimmung unter der Bevölkerung. Eine reine politische Umsetzung von oben herab wird niemals das volle Innovationspotenzial entfalten können. Während feststehende, transparente Regelungen von Regierungen aufgestellt werden müssen, sind es Unternehmen und die Gesellschaft, die wirtschaftlich durchführbare und effiziente Lösungen finden müssen.