Vortrag
Details
1939 beauftragte Hitler Reichsleiter Bouhler und Dr. med. Brandt, seinen Begleitarzt, damit, „die Befugnisse namentlich zu bestimmender Ärzte so zu erweitern, dass nach menschlichem Ermessen unheilbaren Kranken bei kritischster Beurteilung ihres Krankheitszustands der Gnadentod gewährt werden kann.“ Beide Männer waren mit diesen Worten zu Herren über Leben und Tod im Namen der Euthanasie geworden. Die Konrad-Adenauer-Stiftung möchte mit dieser Veranstaltung anlässlich des Denktags 2010 (zum 70. Jahrestag) des sogenannten Führerbefehls zur Tötung „lebensunwerten“ Lebens der Opfer gedenken.
Der Historiker Dr. Michael Vesper wird über die Leidensgeschichten von Menschen mit Behinderungen im Dritten Reich referieren, um ein Gesamtbild des Geschehens und seiner Hintergründe erkennbar werden zu lassen.
Der Vortrag will die Grundzüge der Vernichtungspolitik, die weitgehend im Geheimen verwirklicht wurde, unter verschiedenen Blickwinkeln aufzeigen. Dabei soll es einmal um die weltanschaulichen Voraussetzungen gehen, die dazu führten, dass die Machthaber sich im angemaßten Auftrag der sogenannten „Volksgesundheit“ zu Herren über Leben und Tod aufschwangen. Täter, Opfer und Angehörige werden ebenso thematisiert, wie der Ablauf der Ereignisse und die Durchführung der Verbrechen selbst.