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Die Welt in der Krise

Welche Zukunft hat die Soziale Marktwirtschaft?

Der Vortrag und die anschließende Diskussion befassten sich mit der Frage, was die Soziale Marktwirtschaft ausmacht, wie sie sich bewährt hat und ob sie das Modell für die Zukunft ist.

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„Die Welt in der Krise - Welche Zukunft hat die Soziale Marktwirtschaft?“

Vortrag und Diskussion von und mit Herrn Friedhelm Ost, Staatssekretär a.D. (Journalist. Politik- und Wirtschaftsberater) im Kurfürstlichen Schloss zu Mainz, 08. Juni 2009.

Herr Ost begann seinen Vortrag mit der Erläuterung des Begriffes Soziale Marktwirtschaft, der sich klar von den Theorien des puren Sozialismus und Kapitalismus differenziert, da die Soziale Marktwirtschaft ein Modell ist, keine Theorie. Das Großschreiben von Sozialer Marktwirtschaft darf auch nicht falsch interpretiert werden als Fingerzeig hin zum Sozial- oder Fürsorgestaat, weil solch eine Form der Wirtschaft eine umfassende Staatsmacht zur Folge hätte, die Wirtschaftskräfte z.B. wie im Sozialismus einengt und ihrer Freiheiten und Dynamiken beraubt. Für Ost ist der Kapitalismus hingegen eine Einladung unbeschränkt zu wirtschaften und den Verlockungen von risikointensiven und überdurchschnittlich hohen gewinnversprechenden Geschäften zu erliegen. Daher lobt Ost die Soziale Marktwirtschaft, die aufgrund ihrer Verankerungen in freien und friedlichen Demokratien, es verstanden hat durch Innovation, Fleiß und Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Gesellschaft das Vertrauen der Menschen in diese Form der Wirtschaftsführung zu gewinnen und somit diese Form zu stärken und verteidigen.

Dennoch mahnt Ost, das eben diese klaren Spielregeln, die sich die Soziale Marktwirtschaft auferlegt hat, zunehmend verflacht sind oder schlimmer noch durch gezielte Missachtung einiger Spekulanten in der Finanzwelt fast zerstört wurden. Die Verwendung eines Zitates des Unternehmers Robert Bosch „lieber Geld verlieren, als Vertrauen“, unterstreicht Osts Botschaft und Aufruf sich auf die Ethikgrundlage der Sozialen Marktwirtschaft zu besinnen und eben diese gradlinigen Spielregeln zu beachten, Verantwortungen gegenüber der Gesellschaft und künftiger Generation vorzuleben. Des Weiteren müssen der Nachhaltigkeitsdiskussion auch Taten folgen, die einem Anreiz für die kommenden Generationen liefern, ihr geistiges Kapital zu verbessern und zu nutzen um durch Innovation und Unternehmertum effizient mit den knappen Ressourcen unserer Welt zu wirtschaften und zu leben.

Zudem betonte Ost, das die Globalisierung eine weltweite Koordination aller Wirtschaftsbereiche der einzelnen Nationen unumgänglich mache, keine Staat sei mehr in der Lage diesen Herausforderungen der komplexen und miteinander vernetzten Beziehungen und Abhängigkeiten alleine zu bewältigen. Um diese Krise zu meistern muss der freie Handel zwischen freien Staaten vorherrschen und nicht etwa der oft herbeigewünschte Protektionismus der die globale Wirtschaft verlangsamt.

Als Probleme sieht Herr Ost eine sich vehement verschlechternde demographische Entwicklung in der westlichen Welt, sinkende Produktivität der Wirtschaft und Industrien, falsche Ansätze und Anreize in der Familien sowie Bildungspolitik, die Deutschland nicht familienfreundlicher gestalten oder das geistige Potential Deutschlands nicht vollends ausschöpfen und stimulieren. Generell, müsse ein Umdenken in den postindustriellen Nationen stattfinden, das realistischer die kommenden Herausforderungen der Globalisierung und deren Folgen einschätzt und die notwenigen Modifikationen ihrer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ordnung vornimmt, um die essentielle Nachhaltigkeit die vieler Orts nur besprochen aber nicht realisiert wird, in die Tat umzusetzen.

Als Fazit sieht Ost die Soziale Marktwirtschaft mit ihren ethischen Grundlagen als ein erfolgreiches wirtschaftliches und gesellschaftliches Konstrukt an, das mit den nötigen Veränderungen auch in dieser globalen Krise bestehen kann.

Die vollständige Rede von Friedhelm Ost finden Sie als pdf-Dokument oben.

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Vortrag
20. Januar - 31. Dezember 2010
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