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Veranstaltungsberichte

Agenturjournalismus im Wandel

Internationales Kolloquium der KAS und der TAP

Anlässlich des 55. Jahrestages der Gründung der Agentur Tunis Afrique Presse (TAP) veranstaltete diese in Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) am 12. Januar 2016 in Tunis ein internationales Kolloquium zum Thema „Die Veränderungen des Agenturjournalismus in der Zeit der Medienkonvergenz“

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Das internationale Kolloquium versammelte zahlreiche Forscherinnen und Forscher der Publizistik und Informationswissenschaft sowie Journalistinnen und Journalisten aus dem Print-, Audiovisio- und Online-Medienbereich zur gemeinsamen Debatte. Im Zentrum der Gespräche standen dabei die Herausforderungen, denen sich die „Macher“ von Informationen, insbesondere die Agenturen als „Informationsgroßhändler“, zu stellen haben. Dabei versuchten die anwesenden Medienexperten jene Möglichkeiten zu benennen, die es den Presseagenturen, allem voran der TAP, erlauben könnten, sich die technologischen Entwicklungen zunutze zu machen und ihre Position als wichtigste Informationsquelle zu behaupten.

Denn während Presseagenturen einst über ein Quasi-Monopol auf Informationen verfügten, wird ihr einstiger Wettbewerbsvorteil schon längst von neuen Entwicklungen herausgefordert. Denn Angebote von Internetseiten, soziale Netzwerke wie Twitter und Facebook, Instant Messaging-Dienste oder auch die herkömmliche SMS sowie zahlreiche weitere Innovationen fordern die wesentliche Eigenschaft der Presseagentur als bedeutendster Echtzeit-Lieferant von Informationen heraus.

Vor diesem Hintergrund drängt sich die Frage auf, ob diese Veränderungen als „Bedrohung“ für die Rolle der Presseagenturen zu sehen sind. Diese bleiben ja nach wie vor journalistische Organisationen mit ausgeprägten nationalen und internationalen Korrespondentennetzen. Bewegen wir uns also vielleicht eher auf eine Art „Unimedialität“ zu? Bringen die aktuellen Wandlungen nicht vielleicht die Gelegenheit mit sich, die Agenturarbeit zu erneuern und weiterzuentwickeln? Aber unabhängig von theoretischen Überlegungen: Wie haben sich die Presseagenturen in der Praxis eigentlich inzwischen an die tiefgreifenden Veränderungen auf der Technik-, Informations- und Führungsebene angepasst?

Dies sind nur einzige der Fragestellungen, mit denen sich die verschiedenen Redner in ihren Vorträgen befassten. So wiesen einige auf die Notwendigkeit hin, dass die Presseagenturen mit ihrer Arbeit versuchen müssen, bisher unbefriedigte Marktbedürfnisse abzudecken. Dies könne beispielsweise durch die Diversifikation der von den Agenturen angebotenen Leistungen erreicht werden, aber auch durch eine bessere Schulung der Mitarbeiter sowie die Modernisierung angewandter Arbeitsmittel und –methoden. Als ein großer Vorteil der Presseagenturen wurde deren Neutralität und Glaubwürdigkeit hervorgehoben, die viele der konkurrierenden Informationslieferanten, die sich oftmals eher auf subjektive Ansichten und Gerüchte stützen, nicht bieten können.

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