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"Keine Energiewaffe"

Ringvorlesung an der Universität Oldenburg

Zur Frage "Europas Nachbar Russland: Partnerschaft mit doppeltem Boden?" stellte Referent Heinrich Schwabecher den Großmachtanspruch Russlands der prekären inneren Lage des Landes gegenüber. Eine Energiewaffe habe das rohstoff-reiche Land gegenüber Europa nicht in der Hand, da zwar insbesondere Deutschland von den Öl- und Gaslieferungen abhänge. Dem Angebotsmonopol stehe jedoch auch ein Nachfragemonopol gegenüber.

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Auf die Einnahmen des Rohstoffverkaufs, folgerte Russland-Experte Schwabecher, könne Das Land aber mit Blick auf die innere Lage nicht verzichten. Eine "Energiewaffe" stehe Russland damit realistischer Weise nicht zur Verfügung.

Den Zustand der Militärmacht Russland schilderte Schwabecher, Mitarbeiter des KAS-Bildungszentrums in Wendgräben, sowohl in technischer als auch in sozialer Sicht als katastrophal. Die wenigsten Waffen seien einsatzbereit, oft veraltet. Das Budget für Verteidigung sei zwar in den vergangenen Jahren massiv gewachsen. Verglichen mit dem US-Militärhaushalt sei dies aber nur ein Bruchteil. Der Ausbildungsstand z.B. von Piloten sei mangels Übung schlecht. Die Streitkräfte, geprägt von Misshandlungen und Erniedrigungen, charakterisiere eine hohe Selbstmordrate.

Schwabecher bezweifelte, dass Russland auf absehbare Zeit demokratische Standards erreiche, die mit dem Westen vergleichbar wären. Dabei nannte er auch Menschenrechtsverletzungen und die Verfolgung von Pressevertretern. Er warnte jedoch zugleich aufgrund der langen Grenzen Russlands mit konfliktträchtigen Staaten vor einer Schwächung des europäischen Nachbarlandes. Russlands Sicherheit sei entscheidend für die Sicherheit Europas.

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