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Costa Rica- Land der Stabilität in der Region?

Ein Gespräch mit der Leiterin der Konrad-Adenauer-Stiftung in Costa Rica

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Am Donnerstag, den 29.04.2021 diskutierten wir mit  interessierte Bürgerinnen und Bürgern online zum Thema „Costa Rica – Land der Stabilität für die Region?“ ein. Als Referentin durfen wir an diesem Abend unsere Kollegin Frau Evelyn Gaiser, Leiterin des Auslandsbüros in Costa Rica begrüßen.

Frau Gaiser ging vorab auf die kurzen Eckdaten des Landes ein, Costa Rica ist ein sehr kleines Land von der Größe Niedersachsens und weist eine Einwohnerzahl von 5 Millionen auf, 52% von der Grundfläche stellt der Waldbestand des Landes dar.

Sie bezeichnete Costa Rica als „Kleines Land mit großem Potenzial“, sie stellte heraus, dass es sowohl regional als auch international in vielen Aspekten führend ist. Die demokratische Grundüberzeugung des Landes ist tief verankert, im internationalem Demokratieindex landete es auf Platz 18, nur vier Plätze hinter Deutschland. Auch die Pressefreiheit wird in Costa Rica stark geschätzt, durch all diese Aspekte, erhielten das Land im Mai 2020 die Einladung zum Zutritt zur OECD.

Viele große Unternehmen wie Amazon, Google und Microsoft sind mittlerweile in Costa Rica angesiedelt und stärken so die Wirtschaft. Nachdem das Land bereits führend im Naturschutz ist, haben die Ticos sich einen neuen Schwerpunkt mit der Herstellung und Nutzung von grünem Wasserstoff gesetzt. Die Einwohner sind sehr stolz auf ihre Tier- und Pflanzenvielfalt und sind sehr nachhaltigkeitsaffin. Außerdem sind sie Vorreiter in Lateinamerika bei der Integration von Flüchtlingen.

Frau Gaiser erklärt die außergewöhnliche Position Costa Ricas unter anderem durch die Abschaffung der Armee und damit, dass die soziale Kluft sehr lange wenig ausgeprägt war. Allerdings steige auch dort diese Kluft immer weiter an, Grund hierfür sieht sie im Bildungssystem und der finanziellen Schieflage des Staates. Auch die Pandemie war ein Thema des Abends, diese hat das touristisch geprägte Land hart getroffen, die Armut im Land ist im vergangenen Jahr um fünf Prozent angestiegen. Das Land versucht neue Wirtschaftszweige abseits des Tourismus zu finden, um die Wirtschaft anzukurbeln. Neue Projekte im Bereich von Fair Trade Erzeugnissen könnten hier erfolgen. Die aktuellen Monokulturen von Bananen und Ananas stellen ein großes Problem für das Grundwasser dar. Costa Rica besitzt bisher keine Gesetze für den Wasserschutz, die Arbeiter solcher Plantagen haben häufig große gesundheitliche Probleme.

Insgesamt warf Frau Gaiser ein Bild von Licht und Schatten auf Costa Rica, welches in vielen Dingen Vorreiter sei, jedoch auch noch viele Punkte hat, an denen gearbeitet werden muss.

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Kontakt

Manuel Ley

Manuel Ley

Leiter des Hermann-Ehlers-Bildungsforums Weser-Ems

Manuel.Ley@kas.de +49 (0) 441 2051799-5 +49 (0) 441 2051799-9

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