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Ägypten ist stark von der Instabilität in der Region betroffen. Die Konflikte im Nahen Osten, in Libyen und im Sudan betreffen vor allem die wichtigen Sektoren Tourismus, Handel und Logistik. Da die größten Herausforderungen Ägyptens vor allem wirtschaftlicher Natur sind, schilderten die teilnehmenden Wirtschaftsvertreter in der anschließenden Diskussion die Herausforderungen in ihren Bereichen. Vor allem die hohe Inflation und die damit verbundenen Kostensteigerungen machen der Bevölkerung zu schaffen. Der ägyptische Staat hat in den letzten Jahren große Anstrengungen unternommen, um ausländische Investitionen zu unterstützen. Dazu gehören der Ausbau von Freihandelszonen und die Verbesserung der Infrastruktur.
Die Veranstaltung im Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung Ägypten fand im Rahmen einer Delegationsreise des sächsischen Ministerpräsidenten vom 8. bis 10. April. Anlass der Reise war die Eröffnung der Saxony Egypt University for Applied Science and Technology (SEU) in Kairo. Die SEU ist die dritte deutsch-ägyptische Hochschule und bietet sechs Studiengänge an. An der Hochschule wird in deutscher und englischer Sprache in den Bereichen Gesundheits- und Sportmanagement, Altenpflege, Computersicherheit, Fahrzeugtechnik sowie Lagerwirtschaft und Logistik unterrichtet. Wissenschaftliche Kooperationen und der Austausch von Personal und Studierenden zwischen der SEU und den sächsischen Hochschulen Westsächsische Hochschule Zwickau, TU Bergakademie Freiberg und Hochschule Zittau/Görlitz wurden in einem Memorandum of Understanding vereinbart.
Ägypten ist eines der Schwerpunktländer des Freistaates Sachsen zur Fachkräftegewinnung. In diesem Zusammenhang besuchte die sächsische Delegation auch das Egyptian-German Centre for Jobs, Migration and Reintegration (EGC). Auf dem weiteren Programm standen politische Gespräche mit Premierminister Dr. Mustafa Madbouli und dem ägyptischen Außenminister Badr Abdelatty zur aktuellen politischen Lage, wirtschaftlichen Zusammenarbeit und Migration.