Event reports
Auf der Fahrt von Jerusalem nach Bethlehem beschrieb Felix Dane, Leiter der KAS Ramallah, die aktuelle politische Lage. Am Checkpoint 300 traf die Gruppe ihren Stadtführer für Bethlehem, Herrn Shukri Abu Allis. Er erklärte den Politikern die Schwierigkeiten, die sich für die Palästinenser aus der israelischen Sperranlage und den zahlreichen Kontrollposten ergeben. Anschließend besichtigten die Delegationsteilnehmer die Geburtskirche und die Altstadt Bethlehems.
Beim anschließenden Treffen mit der palästinensischen Tourismusministerin Khouloud Daibes-Abu Dayyeh ging es vor allem um die Rolle des Tourismussektors für die palästinensische Ökonomie sowie die Schwierigkeiten bei der Entwicklung dieses Wirtschaftszweigs.
Der nächste Programmpunkt führte die Gruppe zum privaten Friedensprojekt „Zelt der Völker“ des palästinensischen Christen Daoud Nassar. Der Landbesitz seiner Familie ist von mehreren israelischen Siedlungen umgeben. Seit 1991 kämpft die Familie gerichtlich gegen den Verlust ihrer Ländereien an den israelischen Staat. Dabei vertritt er den Ansatz, dass jegliche Form von Gewalt kontraproduktiv ist. Er lehnt es ab, die Israelis als Feinde und sich als Opfer zu sehen. Um dem Nachdruck zu verleihen, gründete er das „Zelt der Völker“, ein Freizeit- und Begegnungszentrum überwiegend für Jugendliche. Es geht dabei um die Verständigung zwischen Menschen aus verschiedenen Kulturen.
Der letzte Termin des Bethlehemtages war ein Gottesdienst in der Hieronymus-Grotte der Geburtskirche. Die Grotte soll an der Stelle liegen, an der Kirchenvater Hieronymus die Bibel ins Lateinische übersetzt hat. Anschließend fuhr die Delegation nach Jerusalem zurück, wo am Abend ein Empfang durch den Ständigen Vertreter Deutschlands in den Palästinensischen Gebieten Herrn Götz Lingenthal in Anwesenheit von kirchlichen Würdenträgern stattfand.