Ehrenamt im Bevölkerungs- und Katastrophenschutz: Unbezahlbare Helden in unserer Mitte
Simone Gerhards, Leiterin des Regionalbüros Rheinland, eröffnete den ersten RegioTalk, der das Ehrenamt im Bevölkerungs- und Katastrophenschutz in den Mittelpunkt stellte. Gerhards betonte die essenzielle Rolle der ehrenamtlichen Helden, die in Krisensituationen gemeinsam mit Hauptamtlichen entscheidend zur Sicherheit der Gemeinschaft beitragen. Dabei unterstrich sie, dass die Bewältigung der Flutkatastrophe nicht nur infrastrukturelle Maßnahmen erfordert, sondern auch eine gesteigerte Wertschätzung und Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements.
"Die Herausforderungen des Ehrenamts können nur durch gemeinsame Diskussion und Zusammenarbeit bewältigt werden." - Catarina dos Santos-Wintz
Nach dem Grußwort startete die Veranstaltung inhaltlich mit einem Kurzvortrag von Schirmherrin Catarina dos Santos-Wintz. Als Mitglied des Deutschen Bundestages bot sie einen fundierten Einblick in die gegenwärtige Bedeutung des Ehrenamts für unsere Gesellschaft. Dabei beleuchtete sie nicht nur die Chancen und Vorteile des ehrenamtlichen Engagements, sondern ging auch auf die Herausforderungen ein, mit denen ehrenamtliche Helfer konfrontiert sind. Ihr Vortrag zielte darauf ab, Lösungsansätze zu erörtern, wie das Ehrenamt, insbesondere im Bevölkerungs- und Katastrophenschutz, gestärkt und gefördert werden kann. Die Schirmherrin lud die Anwesenden dazu ein, aktiv am Gespräch teilzunehmen und gemeinsam mit den eingeladenen Experten, Entscheidungsträgern und Vertretern aus der Praxis zu diskutieren.
"Über 3000 Helferinnen und Helfer aus sämtlichen Bundesländern sind an 32 verschiedenen Katastrophenschwerpunkten in NRW und Rheinland-Pfalz im Einsatz." – Georg Fell
Anschließend erhielten die Zuhörerinnen und Zuhörer die Gelegenheit, in einem Impulsvortrag von Georg Fell, seit 2018 Leiter der Notfallvorsorge im Bezirk und der Diözese Aachen beim Malteser Hilfsdienst e.V., weitere Einblicke in das Thema Ehrenamt zu gewinnen. Fell teilte seine Erfahrungen während der verheerenden Flutkatastrophe von 2021, in der er dem Bürgermeister von Schleiden über mehrere Tage im Krisenstab als Fachberater zur Seite stand. In seinen prägnanten Ausführungen erläuterte er die Vorgehensweise von der Akutphase bis zum Wiederaufbau und gab zudem einen Ausblick auf langfristige Hochwasserhilfsprogramme.
Es folgten zwei weitere Kurzpräsentationen. Die erste wurde von Thomas Johnen, dem Referenten für Katastrophenschutz bei der Städteregion Aachen, gehalten. Die zweite Präsentation wurde von Dr. Tim Grüttemeier, dem Städteregionsrat der Städteregion Aachen, durchgeführt. Die Präsentationen boten den Teilnehmenden einen umfassenden Überblick über verschiedene Themenfelder des Ehrenamts sowie zwei unterschiedliche Perspektiven auf den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz.
Konstruktiv und kritisch – ein offener Austausch
Die Moderatorin Edda Dammmüller eröffnete die Diskussion und fasste die verschiedenen Perspektiven der Experten zusammen. Auf dem Podium saßen nicht nur die drei Impulsvortragenden, sondern auch die Schirmherrin Catarina dos Santos-Wintz.
Dr. Tim Grüttemeier, der ehemalige Bürgermeister von Stolberg, eröffnete den Austausch und betonte die entscheidende Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements: "Ohne das breite ehrenamtliche Engagement wäre es für die Städteregion Aachen unmöglich, ihre Aufgaben zu erfüllen." Thomas Johnen fügte hinzu: "Bevölkerungsschutz ohne das Ehrenamt ist schlichtweg nicht finanzierbar."
Die Podiumsgäste waren sich einig, dass ehrenamtlich Tätige in vielerlei Hinsicht wertvolle Arbeit leisten und in Anbetracht gesellschaftlicher Veränderungen in der Zukunft noch dringender benötigt werden. Freiwillige Feuerwehren, private Hilfsorganisationen und andere ehrenamtlich getragene Einrichtungen stehen vor der Aufgabe, verstärkt über ihre Strukturen nachzudenken und intelligente Lösungen für die Zukunft zu entwickeln. Die nachhaltige Sicherung der ehrenamtlichen Mitarbeit im Bevölkerungsschutz auch ohne gesetzliche Verpflichtung wurde als gemeinsames Ziel herausgearbeitet.
Während der gesamten Diskussion schufen Moderatorin Edda Dammmüller und die Experten eine inspirierende Atmosphäre und ermutigten die Anwesenden, aktiv am Dialog teilzunehmen und die Bedeutung des Ehrenamts im Bevölkerungs- und Katastrophenschutz zu vertiefen. Die Teilnehmer beteiligten sich lebhaft, was zu einem dynamischen Austausch führte.
Ein Ort des Wandels: Der Zinkhütter Hof als Kulisse für den RegioTalk
Im historischen Ambiente des Zinkhütter Hofs in Stolberg versammelten sich die Gäste, um am RegioTalk teilzunehmen. Dieser sorgfältig restaurierte Veranstaltungsort dient zugleich als ein Museum für Industrie-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte und zeugt von einer bewegten Vergangenheit. Die Wahl dieses Ortes war keineswegs zufällig. Der Zinkhütter Hof wurde bewusst als Veranstaltungsort gewählt, da er ein Symbol für die verheerende Flutkatastrophe vom 14. Juli 2021 darstellt. An diesem Tag führte der Vichtbach in Stolberg zu massiven Schäden und Verwüstungen.
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