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In der Vergangenheit setzte die deutsche Ausländerpolitik auf die Bewahrung der "kulturellen Identität" der Zuwanderer. Damit beförderte sie desintegrierende Auswirkungen der ethnischen Kolonien, und milliardenschwere Sprach- und Integrationsprogramme erzielten nicht die beabsichtigte Wirkung. Das Konzept des Multikulturalismus bestärkte im Gegenteil jene unter den Zuwanderern, die bewußt auf Abgrenzung und Absonderung setzten. Was kann gegen die schulische und berufliche Perspektivlosigkeit großer Teile der Nachkommen der Gastarbeiter unternommen werden? Was muß die deutsche Politik tun, damit nicht ganze Generationen an den Rand gedrängt werden und damit nicht die Gefahr von Gewaltexzessen wie in Frankreich droht? Wie kann die Entwicklung von "ethnischen Kolonien" zu "Parallelgesellschaften" rückgängig gemacht oder verhindert werden? Diesen Fragen geht der Politikwissenschaftler Dr. Stefan Luft nach, der gerade ein Buch zu dem o. a. Thema veröffentlicht hat.

Dr. Stefan Luft studierte Geschichte und Politische Wissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er war 1992-95 journalistisch wie auch als Referent in der "Journalistischen Nachwuchsförderung" der Konrad-Adenauer-Stiftung tätig, 1995-99 Pressesprecher und Persönlicher Referent beim Senator für Inneres und bis 2004 stellv. Sprecher des Senats der Freien Hansestadt Bremen. Heute lehrt er an der Universität Bremen Politikwissenschaft. - Er veröffentlichte mehrere Beiträge zur Ausländerpolitik, so u. a. in der FAZ. Sein Buch "Ausländerpolitik in Deutschland. Mechanismen, Manipulation, Mißbrauch" fand große Aufmerksamkeit. Arnulf Baring befand in der FAZ: "Bisher fehlte eine zusammenfassende Darstellung der Erfahrungen staatlicher Instanzen, die seit Jahrzehnten tagtäglich dem grauen Alltag deutscher Asylpolitik ausgeliefert sind und sich mit den vielfältigen Mißbräuchen des Asylrechts sowie der Desintegrationsdynamik in Deutschland, vor allem in unseren Großstädten, auseinandersetzen müssen." Auch Johann Braun urteilte in der "Zeitschrift für Rechtspolitik": "Das Buch gehört in die Hand jedes Staatsbürgers, insbesondere jedes Juristen."