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Notas de acontecimientos

"Auf den Spuren von Widerstandskämpfer Willi Graf in Saarbrücken"

Bericht zur Veranstaltung im Rahmen der bundesweiten KAS-Projekte im Umfeld des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar und zum 100. Geburtstag von Willi Graf

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Am 03.03.2018 fand im Rahmen der Veranstaltungen zum „denkt@g 2018“ der Konrad-Adenauer-Stiftung in Saarbrücken eine Tagesveranstaltung im Gedenken an Willi-Graf-statt. Passend zum „Willi-Graf-Jahr“ der Stadt Saarbrücken wurde mit einem Besuch des Historischen Museum, einem Stadtrundgang, sowie einem abendlichen Fachvortrag das kurze Leben Willi Grafs skizziert.

Nach der Begrüßung durch den Tagungsleiter Andreas Neumüller, wurde den Teilnehmern eine Übersicht über die aktuellen Veranstaltungen der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. gegeben und die erste Referentin des Tages, Frau Gabriele Sauer vom Verein „Geographie ohne Grenzen e.V.“, der Gruppe vorgestellt. Nach einem kurzen Programmüberblick, was die Teilnehmer an diesem Tage noch zu erwarten hatte, startete die Führung mit Frau Sauer im Historischen Museum Saar. Im Museum wurden die Teilnehmer in die Geschichte des Saargebietes ab 1935 eingeführt und auch die Exponate zu Willi Graf im Rahmen der Sonderausstellung „Prominente Menschen aus dem Saarland“ waren Teil der Besichtigung und so konnten Originaldokumente aus dem Leben von Willi Graf gesehen werden.

Auf den Museumbesuch folgte ein Stadtrundgang durch Saarbrücken. Vorbei an markanten Punkten zum Thema Willi Graf. Erste Station war die Alte Brücke. Von dieser hat man einen guten Blick auf das „Willi-Graf-Ufer“, welches seit 2013 nach dem Saarbrücker Widerstandskämpfer benannt ist. Nach kurzen Stopp auf dem St. Johanner Markt war das nächste Ziel des Rundganges das Rathaus der Stadt Saarbrücken. Hier befindet sich eine Büste von Willi-Graf, da er 2003 nach längeren Diskussionen postum zum Ehrenbürger der Stadt ernannt wurde.

Vor und in der Basilika St. Johann wurde der interessierten Gruppe Willi Grafs Bezug zur Kirche und Glaube näher erläutert. Die katholische Familie Graf hatte in dieser Kirche jeden Sonntag an der Messe teilgenommen und Willi-Graf war dort Messdiener.

Der „Johannishof“ (heute Kletter- und Eventzentrum) war die Wirkungsstätte der Familie Graf. Willi Grafs Vater war Geschäftsführer des damaligen Veranstaltungsraumes und die gesamte Familie wohnte und arbeitete im Johannishof. Eine kleine Gedenktafel am Rande des Gebäudes erinnert auch heute noch an die Familie. Frau Sauer zitierte an dieser Stelle einige Originaltexte und las der Gruppe einen Brief des ebenfalls inhaftierten Vaters an die Familie vor.

Bevor die letzte Station des Rundganges erreicht wurde, referierte Frau Sauer vor dem Eingang der Willi-Graf-Schulen über die Schwierigkeiten der Gedenkenskultur der stillen Widerstandskämpfer.

Den Abschluss des Rundganges bildete ein Besuch des alten Friedhofes in St. Johann. Hierher wurde der Leichnam Willi Grafs auf Wunsch seiner Eltern hin überführt. Neben seinem Ehrengrabmal ist eine kleine Gedenkkapelle errichtet. Diese wurde genutzt, um den Teilnehmern weitere Briefe und Dokumente von und über Will-Graf vorzustellen.

Nach einem kurzen Bustransfer zum Mercure Hotel Saarbrücken-City waren die Teilnehmer zu einem kleinen Imbiss zur Stärkung eingeladen.

Den Abschluss der Tagesveranstaltung bildete der Fachvortrag von Franz-Josef Schäfer. Franz-Josef Schäfer ist Geschichtslehrer an einer Geschwister-Scholl-Schule und Autor mehrerer Publikationen zum Thema Weiße Rose, NS-Widerstandskämpfer und Willi-Graf. Unter anderem ist er Verfasser des Buches „Willi Graf und der Graue Orden – Jugend zwischen Kreuz und Hakenkreuz“.

Zu Beginn seines Vortrages schilderte er seine wissenschaftliche Arbeitsweise. Neben dem Durchsuchen vieler bereits bekannter Quellen ist es ihm gelungen auch neue Dokumente und Aufzeichnungen für seine Arbeit auszuwerten. Außerdem konnte er mit drei Zeitzeugen, allesamt Mitschülern von Willi Graf, sprechen und neue Einblicke gewinnen.

Auch ehemalige Klassenakten, sowie Lehrerakten des Ludwigsgymnasiums gehörten zu seinen Quellen. Durch seine akribische Recherche ist es ihm gelungen den Zuhörern einen Bildhaften Eindruck von Willi Graf, dessen familiären und schulischen Begebenheiten, den Einfluss der Kirche und des Glaubens auf ihn, sowie sein Zusammenwirken mit den Mitgliedern der Weißen Rose und des Grauen Ordens.

Nach einer Fragerunde des Publikums beendete Herr Schäfer sein Vortrag mit einem Zitat von Wilhelm Mohr: „Willi Graf nahm das letzte Wagnis vor Gott auf sich und ging seinen letzten Weg."

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