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Notas de acontecimientos

"Es braucht immer Mutige, die unsere Werte verteidigen"

US-Botschafter Emerson zu Gast bei der Konrad-Adenauer-Stiftung

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die USA zur Schutzmacht der Deutschen. Als am 9. November 1989 die Mauer fiel und Deutschland ein Jahr später die Wiedervereinigung feierte, war das Ende des Kalten Krieges eingeläutet und Europa erlebte eine Demokratisierungswelle. Heute ist Deutschland die Führungsmacht Europas und die USA haben nach Irakkrieg und dem NSA-Skandal diesseits des Atlantiks viel von ihrem Ansehen eingebüßt. Grund genug für John B. Emerson, den US-Botschafter in Deutschland, 25 Jahre nach dem Mauerfall eine Bestandsaufnahme des transatlantischen Verhältnisses zu machen.

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„Seit nunmehr 70 Jahren ziehen die USA und Deutschland an einem Strang, in der festen Überzeugung, dass nur freie Länder auch starke Länder sind“, sagte John B. Emerson in seinem Vortrag. Daher sei nicht nur der Fall der Mauer, sondern auch die anschließende Osterweiterung von Europäischer Union und NATO ein wichtiger Schritt gewesen, der Millionen von Menschen wieder in einem Kontinent vereint habe, von dem zwei Weltkriege ausgingen, so der Botschafter der USA beim 45. Mühlenkreisgespräch im Stadttheater Minden. Für ihn sei der Fall der Mauer ein in der Geschichte einmaliger Akt und ein Beweis dafür, wie mächtig der menschliche Wunsch nach Freiheit sein kann.

Deutschland habe als Lehre des Zweiten Weltkriegs in seinem Grundgesetz mit den Worten ‚Die Würde des Menschen ist unantastbar’ an erster Stelle eine unverrückbare Formel gestellt. „Heute sehen wir genau diese Würde durch die Lage in der Ukraine, den Krieg in Syrien oder die Ausbreitung von Ebola wieder bedroht.“ Ob es die russische Aggression in Osteuropa sei, die Instabilität im Nahen Osten, die den Terror bis zu uns bringe oder Klimawandel und internationale Freihandelsabkommen wie TTIP – „all das sind Herausforderungen, die nur gemeinsam gemeistert werden können“, so Emerson vor gut 300 Gästen.

Sicherheit versus Privatsphäre

Er habe großes Verständnis für die berechtigte Diskussion des vergangenen Jahres über NSA und Privatsphäre. „Jedoch hat uns das auch vor Augen geführt, das ein Land wie Deutschland, das Nationalsozialismus und Stasi erlebt hat, anders mit diesen Fragen umgeht, als die USA, die diese Geschichte nicht teilen.“ Nichtsdestotrotz sollten beide Seiten erkennen, dass die gute Zusammenarbeit fortgesetzt werden müsse. „Hierbei können Organisationen wie die Konrad-Adenauer-Stiftung einen wichtigen Beitrag leisten.“

Blicke er auf die derzeitige Diskussion rund um das Thema TTIP, müsse er feststellen, dass diese weitgehend von Furcht geprägt sei. „In Deutschland sind viele sauer auf die USA und fürchten, sie würden das Nachsehen haben. Dabei gibt es Studien, die belegen, dass Deutschland der größte Nutznießer eines solchen Abkommens wäre.“ Deshalb sei es an den federführenden Europäern, ihren Landsleuten zu erklären, warum TTIP in ihrem eigenen Interesse sei.

"Es liegt an uns, unsere Werte zu verteidigen"

Reise er heute durch Deutschland, habe er oft das Gefühl, dass die Jungen, die nach dem Fall der Mauer geboren wurden, den USA kritischer gegenüberstehen und sogar hinterfragen, ob beide Länder tatsächlich die gleichen Werte teilen. „Dabei glaube ich, dass junge Amerikaner die gleichen Sorgen umtreiben wie junge Deutsche - Sorgen um die eigene Zukunft oder Angst vor zu mächtigen Wirtschaftsinteressen und Globalisierung.“ Er glaube daran, dass beide die gleichen Ideale von Freiheit, Rechtstaatlichkeit und Demokratie teilen. Deutschland und die USA seien zudem Länder, in denen Kreativität zuhause sei und neue Ideen entwickelt werden können - das biete die Chance, die Jungen wieder zusammenführen.

Doch gemeinsame Werte würden sich nicht von alleine in der Welt durchsetzen, mahnte der Botschafter. „Unsere Ideale wurden weltweit in den letzten Jahren auf eine harte Probe gestellt und es gibt Länder, die bereit sind, rote Linien zu überschreiten.“ Darum brauche es immer Mutige, die diese Ideale hochhalten und das kann kein Land alleine schaffen. „Ob wir am Ende unsere Werte verteidigen können, liegt an uns.“

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