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Conférence

Todesstrafe aus erzieherischen Gründen

Der Fall Manfred Smolka

Filmvorführung und Diskussion

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Détails

Zum Film Todesstrafe aus „erzieherischen Gründen“. Nach seiner Flucht 1958 nach Westdeutschland wollte der 28-jährige ehemalige Oberleutnant und Kompanieführer der DDR-Grenzpolizei Manfred Smolka seine in Titschendorf zurückgebliebene Ehefrau Waltraud und seine neunjährige Tochter nachholen. Mit Hilfe des IM Fritz Renn wurde er vom MfS im August 1959 an der Grenze in eine Falle gelockt und nach einer Schussverletzung ebenso wie seine vom IM begleitete Ehefrau festgenommen. Der für Erich Mielke bestimmte MfS-Vorschlag vom Januar 1960 zur Inszenierung der Gerichtsverhandlung schloß mit dem Vermerk: „Das Verfahren ist geeignet, aus erzieherischen Gründen die Todesstrafe zu verhängen.“ Das Todesurteil des Bezirksgerichts Erfurt am 5. Mai 1960 diente nicht der Rechtspflege oder der Verwirklichung von Gerechtigkeit, sondern war ein politischer Mord, dem der Schein eines rechtsstaatlichen Verfahrens gegeben wurde. Manfred Smolka wurde am 12. Juli 1960 in Leipzig durch Enthauptung hingerichtet.

Hans-Jürgen Grasemann wurde 1946 in Hannover geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Göttingen war er von 1970 - 1975 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent an der Ost-Akademie Lüneburg, Referat "DDR und innerdeutsche Beziehungen". 1973 folgte die Promotion an der Universität Göttingen mit einem Thema aus dem DDR-Verfassungsrecht. 1976/77 war Grasemann Richter am Landgericht Braunschweig, seit 1978 Staatsanwalt in Braunschweig. 1988 - 1994 fungierte er als stellvertretender Leiter und Sprecher der Zentralen Erfassungsstelle Salzgitter für DDR-Unrecht sowie als Pressesprecher der Generalstaatsanwaltschaft Braunschweig. Seit 1994 war er Abteilungsleiter in der Staatsanwaltschaft Braunschweig bis zu seiner Pensionierung 2011.

Grasemann veröffentlichte zahlreiche Aufsätze in Sammelwerken und Fachzeitschriften, insbesondere zu juristischen Fragen der Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit, aber auch zu Fragen der inneren Sicherheit. Seit 1967 ist er in der politischen Bildungsarbeit für unterschiedliche Bildungsträger tätig. Seit 2007 ist er Mitglied im Vorstand des Zentralverbandes Demokratischer Widerstandskämpfer- und Verfolgtenorganisationen (ZDWV).

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Lieu de l'événement

OSZ Cottbus, Sandower Straße 19, 03044 Cottbus

Reférences

  • Dr. Hans-Jürgen Grasemann
    • Oberstaatsanwalt a.D.
      Contact

      Dr. Klaus Jochen Arnold

      Dr

      Referent Politisches Bildungsforum Brandenburg

      jochen.arnold@kas.de +49 331 748876-12 +49 331 748876-15

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