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Présentations & compte-rendus

Verloren gegangenes Terrain zurückerobern

IT-Branche als Wachstumsmotor

Über die Vor- und Nachteile von Beteiligung via Internet ist viel gesagt und debattiert worden. Auch die Konrad-Adenauer-Stiftung hat beide Seiten intensiv beleuchtet, zum Beispiel mit einem Demokratie-Kongress oder im Blog „#ZukunftVolkspartei“.

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Trotzdem ist das Thema angesichts der NSA-Affäre und der schnell zunehmenden Internetnutzung weiterhin hochaktuell. Besonders spannend wird es immer dann, wenn Praxis auf Forschung trifft. So wie im Falle einer Veranstaltung des Bildungswerks Potsdam in der Reihe "Zukunft Deutschland", bei der der Landesvorsitzende der CDU in Brandenburg, Prof. Dr. Michael Schierack, mit Prof. Dr. Dr. Thomas Schildhauer, Direktor des Alexander von Humboldt Instituts für Internet und Gesellschaft Berlin, diskutierte. Ort des Geschehens: Ulfs Cafe im Hasso-Plattner-Institut der Universität Potsdam.

Für Schierack, der sich selber als „digital immigrant“ bezeichnete, ist das Netz zwar durchaus ein zusätzliches Instrument, um die Menschen und damit potenzielle Wähler zu erreichen. Oftmals werde aber der organisatorische Unterbau vergessen, den es braucht, um Anfragen via Facebook und Co als Partei auch verarbeiten zu können. Wichtig sei laut Schildhauer ein gutes „Erwartungsmanagement“. „Es muss jemand da sein, der schnell antwortet. Sonst verlieren die Menschen schnell die Lust“, brachte Schierack das Dilemma auf den Punkt. Für ihn stellt sich die Frage, ob die relevanten Zielgruppen überhaupt im Netz zu erreichen sind. Im Zweifel würden mit viel Aufwand die Falschen erreicht, die sich von der Politik abgekoppelt hätten.

Schierack lenkte daher lieber den Blick auf die wirtschaftliche Bedeutung der IT-Branche. Deutschland müsse viel innovativer werden und sich verloren gegangenes Terrain zurückerobern. Es könne nicht sein, dass alle großen Internetfirmen sowie Hard- und Softwareproduzenten fast ausnahmslos in den USA zu finden seien. „Es wird schwer das aufzuholen“, so Schierack. Deutschland dürfe sich aber nicht gutgläubig auf andere Länder verlassen, schon gar nicht wenn mit Nutzerdaten gearbeitet werde. Mit einer Steuererleichterung für Investitionskapital, die seine Partei derzeit prüfe, könnten neue Anreize für IT-Unternehmen in Deutschland und vor allem Brandenburg geschaffen werden.

Prof. Schildhauer und sein Team setzen genau da an. Sie wollen herausfinden, unter welchen Bedingungen sich Risikokapital ansiedelt. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, dass Deutschland einen Innovationssprung macht, sich quasi in die übernächste Entwicklungsstufe des Internets begibt, oder, wie eine Zuhörerin kritisch anmerkte, „zu überholen ohne einzuholen“. Das Zitat, mit dem Ulbricht die Überlegenheit des Sozialismus definieren wollte, trifft das Prinzip sicherlich nur zum Teil. Im Kern geht es Schildhauer auch um den verstärkten Einsatz der „crowd“ und der „Schwarmintelligenz“. „Open science“, crowd sourcing und user generated content seien hier die Stichworte der Zukunft, die alle auf einen offenen Innovationsprozess zielen. Ein gutes Beispiel dafür sei das Genom-Projekt. Durch das Know-How und die Mitarbeit vieler, sei es gelungen innerhalb kurzer Zeit einen detaillierten Katalog menschlicher genetischer Variationen zu erstellen. „Wir müssen nur den Mut haben“, sagte Schildhauer.

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