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Présentations & compte-rendus

Strobl: „Euro wird internationale Leitwährung der Zukunft“

Ergebnisse des ersten Zukunftsworkshops der KAS Stuttgart

Herausforderungen für unsere Zukunft seien vor allem Migration, demographischer Wandel und der Umgang mit bürgerlichen Protestbewegungen – doch nichts geht ohne Zuversicht und ein starkes, geeintes Europa, um politisch und ökonomisch unserem Land einen angemessenen Platz in der Welt zu bewahren.

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Aus zwei sehr unterschiedlichen Perspektiven inspirierten Dr. André Reichel, Nachhaltigkeitsforscher an der Zeppelin-Universität Friedrichshafen, und Thomas Strobl MdB, Landesvorsitzender der CDU Baden-Württemberg, den ersten Zukunftsworkshop der KAS Stuttgart zu unserem Politischen Jahresauftakt am 28. Januar 2012 im Stuttgarter Kolpinghaus. Umrahmt vom Groove der Band „The Finch“ diskutierten auf Grundlage der beiden Beiträge rund 130 Gäste der KAS rund um das Thema Zukunft. An Pinwänden schrieben sie dem Bildungswerk Stuttgart der Konrad-Adenauer-Stiftung ihre Ideen und Vorschläge „ins Stammbuch“.

Reichel: „Das Wachstum ist Geschichte!“

Dr. André Reichel forderte den Abschied eines auf Wachstum ausgelegten Wirtschaftsprinzips. Zur Begründung verglich er zunächst ausgewählte Länder bezüglich Ressourcenverbrauch (gemessen an einem fiktiven Flächenverbrauch) und Entwicklungsstand gemäß Human Development Index. Dabei wurde deutlich, dass die höchstentwickelten Länder durchweg weit mehr Ressourcen verbrauchten, als sie selbst regenerieren können. Reichel wies dabei darauf hin, dass der vom Menschen bewirkte Artenschwund nicht absehbare Folgen für das globale Ökosystem haben könne und dass auch die avisierten Klimaziele realistischer Weise nicht einhaltbar seien. Reichels Folgerung: „Das Wachstum ist Geschichte!“

Als weitere Herausforderung der Zukunft nannte Reichel die weltweite Migration – angesichts des demographischen Wandels auch massiv nach Deutschland – sowie die Veränderung der Arbeitswelt auf die längere Lebens- und Lebensarbeitszeit der Menschen. „Mit 67 kann man meist noch arbeiten – mit 67 kann man aber kaum noch beim Daimler in der Gießerei stehen“, illustrierte Reichel seine Position. Ebenso sei die Beteiligung der Bürger in der Demokratie auf dem Vormarsch. Auf all diese Herausforderungen gelte es nicht, mit einem großen Entwurf zu antworten. „Wir müssen dezentral ausprobieren, wir brauchen lokale Experimente!“

Strobl: „Starkes Europa sichert Platz in der globalisierten Welt“

„Es gibt allen Grund zur Zuversicht. Uns geht es so gut wie nie zuvor – und aktuelle Probleme sind im Vergleich zu den historischen Herausforderungen, vor denen wir schon standen, überschaubar“, markierte Thomas Strobl den Rahmen seines Ausblicks. Auch in diesem Jahr würden Europa, Griechenland und Finanzfragen die beherrschenden Themen bleiben. In der aktuellen Finanz- und Haushaltskrise Europas gelte es aber, die Gesamtperspektive im Blick zu behalten. Dies bedeute, man müsse auch in schweren Tagen zu Griechenland stehen. „Stellen Sie sich vor: Erst fällt Griechenland, dann vielleicht Italien, Spanien, Frankreich?“ Die europäische Einigung sei nicht nur Garant für Frieden auf unserem Kontinent. Der Euro sichere Arbeit und Zukunft insbesondere für ein Exportland wie Deutschland und insbesondere für das Land Baden-Württemberg. Zudem wäre allein Deutschland allein zu klein, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Nur geeint könne Europa sein politisches und ökonomisches Gewicht zu behaupten. Strobl ging weiter: „Ich bin überzeugt: Der Euro wird den Dollar als Welt-Leitwährung ablösen!“

Europas Wohlstand sei letztlich aber nicht mehr als ein Instrument, um Frieden und Freiheit auf unserem Kontinent sicherzustellen. Fundament seien die geteilten Wertvorstellungen, die Ergebnis einer mehr als 2000-jährigen Entwicklung seien. Die Essenz: Der Begriff der Freiheit und das christlich-jüdische Menschenbild. Vor diesem Hintergrund wandte sich Strobl auch gegen jede Form von Rassismus und Extremismus. Religiöser Fanatismus sei weltweit aktiv und bedrohe das Leben von Menschen, deren Freiheit und nicht zuletzt die Gleichberechtigung von Frauen und Männern.

Kritik übte Strobl an jenen, die unser demokratisches System für zu langsam und ineffizient hielten. „Wer markig am Stammtisch sagt, in China hätten sie den Stuttgarter Bahnhof längst gebaut, muss wissen: Dieser Satz kann unsere Wertvorstellungen untergraben!“ Demokratie lebe von freier Meinungsäußerung: Es müsse aber klar sein, wer was sagt. Vor diesem Hintergrund sprach sich Strobl, der bei seinem Vortrag mit Blick auf das Thema Bürgerbeteiligung auch auf die "Zukunftswerkstatt" der CDU Baden-Württemberg verwies, dagegen aus, dem Internet und seinen Nutzern keinerlei Regeln aufzuerlegen. Wenn sich dort religiöse Fanatiker, Terroristen und Extremisten ungehemmt vernetzen könnten, wenn es keine Schranken etwa auch für den Austausch von Kinderpornographie gebe, dann werde das Netz eine Bedrohung der Freiheit.

“Zukunftsband“ gab musikalischen Rahmen

Austausch, Kennenlernen, Diskussion und das Einbringen von Ideen an den Pinnwänden standen im Anschluss an die Beiträge der Referenten auf der Tagesordnung. Mit insgesamt 48 Ideen, Stichworten und Anregungen brachten sich die Gäste ein. Insbesondere das sich wandelnde Verhältnis von Bürger und Staat sowie aktuelle wirtschaftliche Fragestellungen beschäftigten die Teilnehmer des Workshops. Das Ergebnis wurde fotografisch dokumentiert (Download der PDF auf dieser Seite rechts!).

Angeregt und umrahmt wurde der Workshop von der Band „The Finch“. Die Auswahl der Musiker erfolgte nicht zufällig: In „The Finch“ wirkt auch ein „Stück Zukunft“ der Konrad-Adenauer-Stiftung mit: Einer der Sänger ist unser Stipendiat Stefan Gharib.

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