Zwischen Menschenwürde und Hoffnung auf Leben - Forum d'éducation politique du Bade-Wurtemberg
Présentations & compte-rendus
Kalus hatte zum Einstieg in die Debatte einerseits die Organisationsstruktur für Organspenden in Deutschland und Europa erläutert. Andererseits ging er auf die Verfahren zur Hirntoddiagnostik ein. Anschließend unterstrich Karin Maag am Beispiel eigener Erfahrungen, wie wichtig es sei, die eigene Haltung zur Organspende im Familienkreis zu diskutieren und zu klären. „Der Organspendeausweis schützt die Angehörigen vor einer schwierigen Entscheidung“, so die Abgeordnete, die sich als Mitglied im Gesundheitsausschuss im Deutschen Bundestag auch für die gesetzliche Regelung eingesetzt hatte, dass alle Krankenversicherten nun regelmäßig in dieser Frage angeschrieben werden sollen.
Die sehr ernsthafte und zugleich engagierte Diskussion kreiste um die Frage, inwieweit der Staat die Spendeintensität nicht stärker forcieren solle. Kalus und Maag stimmten jedoch darin überein, dass sowohl ethisch-religiöse Vorbehalte respektiert werden müssten und der Staat hier durch massiveres Auftreten eher Widerstände auslösen könne. Zur Sprache kamen auch die Ursachen der Skandale, die vor allem vor rund einem Jahr einen Schatten auf das Thema Organspende geworfen hatten. „Mit dem Vier-Augen-Prinzip haben wir in der Sache schon viel geleistet“, bilanzierte die Abgeordnete. An manchen Details arbeite gegenwärtig noch der Rechtsausschuss des Bundestages.