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Présentations & compte-rendus

Wie viel Gewalt erträgt die Demokratie?

Veranstaltungsbericht der Reihe "Worte, Waffen, Widerstand"

"Vererbt oder gelernt?"; "Von Demonstration bis Bürgerkrieg – Gewalt im öffentlichen Raum"; "Wenn Gewalt eskaliert – kriegerische Auseinandersetzungen zwischen Gesellschaften"

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„Vererbt oder gelernt? “

In welchen Lebenslagen kommt also Gewalt zum Vorschein? Für das gesellschaftliche Miteinander ist es unerlässlich, die Regeln des Zusammenlebens zu definieren und gewalttätiges Verhalten zu sanktionieren. Frau Prof. Dr. Shu-Chen Li, Professur für Entwicklungspsychologie und Neurowissenschaft in der Lebensspanne, von der TU Dresden erklärte in ihrem Inputvortrag, dass Gewalt nicht vererbt oder gelernt werden kann, sondern dass sich diese beiden Faktoren bedingen. Sie stellte vor allem die Entstehung und Bedeutung von Gewalt dar und zeigte auf, welche Mechanimsen Gewalt auslösen und was im Gehirn bei Aggression passiert. Zudem verdeutlichte Sie die Vorerfahrungen von Kindern mit Gewalt und deren Bedeutung für das Erwachsenenalter. Prof. Dr. Udo Rudolph, Professur für Allgemeine und Biopsychologie, von der TU Chemnitz betonte, dass die frühkindliche Entwicklung eine sehr  Rolle spiele und es wichtig sei, gewaltfrei und in einem festen Umfeld aufzuwachsen. Prävention im Kindesalter sei daher gut möglich und könne viel bewirken.

„Von Demonstrationen bis Bürgerkrieg – Gewalt im öffentlichen Raum“ 

Gewalt ist häufig bei Demonstrationen oder bei Fußballspielen wiederzufinden. Diese Form der Gewalt wird in den Medien besonders sichtbar und die öffentlichen Reaktionen fallen zumeist heftig auf, so Lina Berends in der Einführung. Die Fragen nach der Ausübung und Legitimation von Gewalt, sowie die Gefährlichkeit der Gewalt für eine Demokratie wurden von Dr. Wolfgang Kraushaar beantwortet. Zu Beginn seines Inputvortrages nannte er zum Beispiel den Rock ‘n Roll welcher zu Randalen geführt hatte und eine unübliche Form der Gewalt in der Öffentlichkeit darstellte. Auch die "Beat-Bewegung" in der DDR hatte ähnliche Auswirkungen. Die Lösung der Regierung war damals ein Verbot dieses Musikgenres und eine Verhaftungswelle von Demonstranten, welche sich gegen dieses Verbot wehrten. Das Hauptaugenmerk legte Kraushaar auf die Entwicklung der Wahrnehmung von Gewalt in der Öffentlichkeit. Er zeigte diese anhand von Vorkommnissen auf, unter anderem die durch die RAF verübten Anschläge. Das Publikum fragte außerdem nach der immer größeren Bedrohung von rechts, sowie nach der Legitimation der letzten Generation, wenn diese dabei andere Menschen gefährde.

 

"Wenn Gewalt eskaliert - kriegerische Auseinandersetzungen zwischen Gesellschaften"

Zur letzten Veranstaltung der Reihe waren Dr. Frank Reichherzer und Dr. Henning de Vries eingeladen. Reichherzer, Militärhistoriker, definierte den Begriff Gewalt und zeigte auf, was militärische Gewalt sei, wo diese legitimiert werde und wann es sich um illegitime militärische Gewalt handele. De Vries vom Dokumentationszentrum Kriegsverbrecherprozesse in Marburg,  schloss hieran an, indem er das Völkerrecht und dessen Bedeutung umriss, dabei hob er hervor, dass auch in heutigen Kriegen völkerrechtliche Grundlagen zur Legitimation genutzt werden, selbst wenn dies nicht zutreffen würde. Die Diskussion bezog sich vor allem auf den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und die Signalwirkung des Völkerrechts.

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Interlocuteur

Lina Berends

Linda Berends

Referentin Politisches Bildungsforum Sachsen

lina.berends@kas.de +49 351 563446-13 +49 351 563446-10

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