Das Doppelgesicht des Religiösen - Bureau régional de Bade du Sud
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Kolloquium im Funkhaus
Religion hat ein Doppelgesicht, erhebend und gewinnend auf der einen, gewalttätig und erschreckend auf der anderen Seite. Religiöse Gefühle sind oft in den Dienst der Machtentfaltung und Unterdrückung gestellt worden. Die Pseudoreligionen des 20. Jahrhundert bieten dafür bedrückende Beispiele. Aber auch Terrorismus, Nationalismus und Imperialismus treten heute vielfältig unter religiösen Flaggen auf und berufen sich auf "Befehle Gottes". Das Böse kann, wie der Christ weiß, unter vielerlei "Maskeraden" auftreten - auch "in der Gestalt des Lichts, der Wohltat, des geschichtlich Notwendigen, des soziale Gerechten" (Dietrich Bonhoeffer). Der bekannte Politikwissenschaftler und Kulturtheoretiker Hans Maier leistet in seinem neuen Buch, das an seine Forschungen zu den "Politischen Religionen" anknüpft und sie weiterführt, einen wichtigen Beitrag zu Klärung dieser Fragen. Indem er das Verhältnis von Religion, Gewalt und Politik untersucht, zeigt er, wie Religion immer wieder in den Dienst der Politik, aber auch Politik immer wieder in den Dienst der Religion gestellt wurde - mit oft tödlichen Folgen für die Betroffenen. Heilung kann nach seiner Überzeugung nur aus einer Besinnung auf die klassische Unterscheidung der Gewalt Religion und Politik kommen - und aus der Einsicht, dass "Religion", soll sie nicht im Vagen und Gefühlshaften bleiben (und damit dem Missbrauch offen stehen) dringend der Festigung durch eine der Vernunft zugängliche Glaubenslehre und durch "kirchenförmige" institutionelle Strukturen bedarf.
Hans Maier, geb. 1931 in Freiburg, em. Professor für christliche Weltanschauung, Religions- und Kulturtheorie an der Universität München. Zahlreiche Veröffentlichungen. Bei Herder Spektrum u.a.: Die christliche Zeitrechnung (Band 4018); Politische Religionen. Die totalitären Regime und das Christentum (Band 4414). Wie universal sind die Menschenrechte? (Band 4457)
Auf Ihr Kommen freut sich!
Thomas Wolf
Leiter des Bildungswerkes Freiburg
Der Eintritt ist frei. Wir bitten um schriftliche Anmeldung.
Nach dem Kolloquium sind Sie herzlich zu einem Glas Wein eingeladen.
Das SWR-Studio erreichen Sie mit der Straßenbahn Linie 1, Haltestelle Oberlinden.
Parkmöglichkeiten sind in der Schwabentorgarage vorhanden.
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