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Présentations & compte-rendus

'Savoir-Faire' für politische Nachwuchskräfte: Überzeugen durch klare Botschaften

de Anne Elisabeth Ludwigs
Im Rahmen ihrer Arbeit zur Förderung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit widmet sich die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) im postrevolutionären Tunesien insbesondere auch der Entwicklung eines pluralistischen Parteiensystems als Fundament eines demokratischen Staates. Vor diesem Hintergrund lud die KAS vom 05. bis 07. April 2013 erneut 15 Parteienvertreter zu einem Wochenendworkshop in die tunesische Hauptstadt.

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Aus innenpolitischer Sicht steht das sich nach der Revolution im Transformationsprozess befindliche Tunesien weiterhin vor großen gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen. Über ein Jahr nach der Wahl zur Verfassungsgebenden Versammlung (Assemblée Nationale Constituante, ANC) liegt bis dato noch kein finaler Verfassungsentwurf vor, der jedoch die entscheidende Grundlage für das neue politische System der 2. Republik sowie in Folge für die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen darstellt. Die postrevolutionäre tunesische Parteienlandschaft weist weiterhin eine starke Fragmentierung auf und befindet sich noch in ihrer Konsolidierungsphase. Die jungen Parteien im Land stehen derzeit vor der 'Herkulesaufgabe' sich landesweit zu organisieren, intern zu strukturieren sowie mit Blick auf die voraussichtlich Ende des Jahres 2013 bevorstehenden Wahlen ein überzeugendes politisches Programm zu erarbeiten, das konkrete Lösungsansätze für die entscheidenden wirtschaftlichen und sozialen Probleme, mit denen sich das Land zwei Jahre nach der Revolution konfrontiert sieht, unterbreitet.

Besondere Bedeutung kommt in diesem Kontext dem Aspekt der strategischen Kommunikation zu. Während des 3-tägigen Programms wurden die Teilnehmer unter der Anleitung eines deutschen Experten in die Techniken der strategischen Kommunikation und politischen Argumentation eingeführt. Theoretische Bausteine wurden in individuellen Praxisübungen und intensiver Gruppenarbeit vertieft sowie anschließend ausführlich diskutiert. Die Teilnehmer unterstrichen insbesondere die Praxisnähe der Fortbildung. 'Für mich waren vor allem die Programmteile zum professionellen Umgang mit Konflikten und zur Kontrolle meiner Emotionen von unschätzbarem Wert. Sachlich und überzeugend zu argumentieren, ist eine Herausforderung für jeden politischen 'Quereinsteiger'. Durch die erlernten Techniken lerne ich dieser Herausforderung zu begegnen und politische Alltagssituationen zu meistern', äußerte sich eine Einsteigerin der Parteiarbeit in der abschließenden Evaluierung.

Während des Fortbildungsprogramms überraschte auch die Witwe des ermordeten tunesischen Oppositionspolitikers Chokri Belaid die Gruppe mit ihrem Besuch. Zwei Monate nach dem Tod des charismatischen Politikers war dies für alle Anwesenden Parteiaktivisten ein bewegender und motivierender Moment zugleich. 'Ich engagiere mich für mein Land, für ein demokratisches Tunesien, für die Werte der Revolution', so ein Teilnehmer. Die Anteilnahme, die auch die Konrad-Adenauer-Stiftung ihrem Mann gewidmet habe, sei ihr in Erinnerung geblieben und habe sie sehr berührt, so Basma Belaid gegenüber den KAS-Mitarbeitern in Tunesien. Bereichert wurde die Trainingseinheit zudem durch den gleichzeitig stattfindenden Tunesien-Besuch des stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament und Mitglied des Auswärtigen Ausschusses, Michael Gahler, der das Land durch sein langjähriges Engagement für den südlichen Mittelmeerraum und seine Funktion als Leiter der EU-Wahlbeobachtungsmission im Jahr 2011 sehr gut kennt. Im gemeinsamen Austausch konnten die politischen Nachwuchskräfte von der langjährigen Expertise des EU-Politikers profitieren sowie ihre Fragen offen und in einem informellen Rahmen diskutieren.

In enger Zusammenarbeit mit ihren Partnern vor Ort setzt sich die Konrad-Adenauer-Stiftung in Tunesien bereits seit über 30 Jahren für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und die Prinzipien sozialer Marktwirtschaft ein. Im Zentrum unserer Arbeit steht der Mensch in seiner unverwechselbaren Würde, seinen Rechten und Pflichten. Er bildet für uns den Ausgangspunkt für soziale Gerechtigkeit, freiheitliche Demokratie und nachhaltiges Wirtschaften. Indem wir Menschen zusammenbringen, die ihre gesellschaftliche Verantwortung annehmen, entwickeln wir aktive Netzwerke in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

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Interlocuteur

Dr. Holger Dix

Dr. Holger Dix

Directeur du programme régional du dialogue politique en Afrique subsaharienne, Directeur par intérim du bureau de la fondation en Afrique du Sud

holger.dix@kas.de +27 11 214 2900 +27 11 214 2914

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