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Alles unter einem Hut? Vereinbarkeit von Familie und Beruf heute

von Karen Wille
„Familienfreundlichkeit fängt im Kopf an!“ – Darüber waren sich Nicole Lamotte, Geschäftsführerin der Henry-Lamotte-Services-GmbH, und Kerstin Purnhagen, Geschäftsführerin des Bremer Verbundsprojekts Beruf und Familie, bei der Podiumsrunde im Bildungswerk Bremen einig. Dort stellte Kerstin Purnhagen das Bremer Verbundprojekt Beruf und Familie vor und diskutierte mit zahlreichen Besuchern über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie heute.

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In ihrem Vortrag stellte Kerstin Purnhagen dar, dass arbeitende Elternteile sich für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie größtenteils weniger Arbeitsstunden und mehr Unterstützung durch ihren Arbeitgeber wünschen. An diesem Punkt setzt das Bremer Verbundprojekt an. Es informiert, berät und vernetzt Unternehmen, Politik und Öffentlichkeit. Dabei sieht Kerstin Purnhagen Vereinbarkeit vor allem als ein „Geben und Nehmen“. Flexibilisierung der Arbeitszeit und des Arbeitsortes sind die wichtigsten Maßnahmen, um beides unter einen Hut zu bekommen. Dies erfordert Verlässlichkeit für das Unternehmen und die Unterstützung aller Beschäftigten, vor allem die des Führungspersonals.

„Führungskräfte sind Vorbilder und übernehmen Verantwortung“, sagte Kerstin Purnhagen. Die Verankerung der Lebensphasenorientierung in der Unternehmenskultur und im Führungsstil wird immer wichtiger. Das schließt auch Chancengleichheit für Männer und Frauen ein, wenn es dazu kommt, familienfreundliche Maßnahmen in Anspruch zu nehmen.

Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie bekommen eine immer stärkere Bedeutung als Wettbewerbsfaktor gerade in Zeiten des Fachkräftemangels und zunehmender Konkurrenz im globalen Wettbewerb. Dies weiß auch Nicole Lamotte zu bestätigen, deren Unternehmen schon seit Jahren individuelle Maßnahmen zur Vereinbarkeit trifft. „Die Angestellten sind motivierter und produktiver“, begründete Nicole Lamotte ihre Position. Unternehmen mit familienfreundlichen Maßnahmen sichern sich zudem auch betriebswirtschaftliche Vorteile im Vergleich mit Unternehmen, die darauf verzichten. Zwar nimmt die Akzeptanz für familienfreundliche Maßnahmen auch unter Beschäftigten jeglichen Alters und ohne Kinder zu, jedoch wird das Augenmerk bei der Umsetzung der Maßnahmen hauptsächlich auf Jüngere gerichtet. Ältere Arbeitnehmer, die kranke Angehörige betreuen, stoßen häufig auf Schwierigkeiten, wenn es um eine Flexibilisierung ihrer Arbeitszeit geht. Hier sieht auch Purnhagen einen Bedarf zur Verbesserung.

Zum Stand in Bremen nannte Purnhagen zahlreiche Beispiele aus der Praxis. So sind Kinderbetreuungsmodelle in vielen Bremer Unternehmen längst Alltag und werden gut angenommen. Als besonderes Beispiel lobte sie die Kinderferienbetreuung, die durch eine unternehmensübergreifende Kooperation in diesen Sommerferien angeboten werden konnte.

Es gibt einen großen Bedarf für familienfreundliche Maßnahmen. In den letzten Jahren ist die Bedeutung familienfreundlicher Personalpolitik stark gestiegen und das Interesse wächst. „Diese Entwicklung ist sehr erfreulich, denn ,ohne Kinder keine Zukunft’“, schloss Kerstin Purnhagen.

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Nicole Lamotte, Geschäftsführerin der Henry-Lamotte-Services-GmbH

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