Die Schülerschaft beschäftigt sich mit der Frage, wie eine weltweite Trinkwasserversorgung ermöglicht werden kann.

Referent Ralf Knoche (Ingenieur und Entwicklungshelfer)

Tagungsleiter Boris Lettau (rechts im Bild) und Ralf Knoche zu Gast für einen interessanten Vortrag im Schulzentrum Carl-von-Ossietzky in Bremerhaven.

Zunächst begrüßte Boris Lettau, Tagungsleiter des politischen Bildungsforums Bremen, den Referenten Ralf Knoche (Ingenieur und Entwicklungshelfer) sowie die mehr als 25 interessierten Schülerinnen und Schüler und machte sie drauf aufmerksam, dass eine uneingeschränkte Wasserversorgung, so wie wir sie haben, keinesfalls selbstverständlich sei und weltweit ca. 2,5 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser haben.

Ralf Knoche klärte dann in der Einführung seines Vortrages zunächst den Irrtum auf, dass das Trinkwasser in Bremerhaven nicht aus der Weser oder der Nordsee kommt, sondern aus Grundwasserquellen im Bremer Umland stammt. Der tägliche Wasserverbrauch von ca. 120 Litern pro Person ließ die Schülerinnen und Schüler aufhorchen und Knoche merkte an, dass das Wasser aus der Leitung auf Grund der EU-Trinkwasserrichtlinien grundsätzlich trinkbar sei und in Deutschland als bestüberwachtes Lebensmittel gelte.

Der Fokus des zweiten Teils seines Vortrages lag im internationalen Kontext. Hierbei betonte Knoche, dass nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 600 Millionen Menschen keinen Zugang zu Trinkwasser haben, 1,8 Milliarden Menschen täglich verkeimtes Wasser zu sich nehmen und rund 2,4 Milliarden Menschen weltweit keinen Zugang zu Sanitäranlagen haben. Diesen prekären Umständen soll u.a. mit Hilfe des Rechts auf Wasser und Hygiene aus dem Jahr 2010 und mit den Sustainable Development Goals aus dem Jahr 2015 entgegen gewirkt werden. Als Mindestziel nannte Knoche die Verfügbarkeit von täglich 20 Liter sauberem Wasser pro Person und einen nicht längeren als einen Kilometer langen Weg zum naheliegendsten Wasserbrunnen.

Im Anschluss an den Vortrag stellten die Schülerinnen und Schüler interessiert Fragen und es entstand eine lebhafte Diskussion. Die Schülerinnen und Schüler begutachteten den eigenen Wasserverbrauch kritisch und fragten nach Projekten, die eine weltweite Bereitstellung von sauberem Wasser ermöglichen und Maßnahmen, die auch von ihnen selbst ergriffen werden können, um den eigenen Wasserverbrauch zu reduzieren.