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Länderberichte

Politische Kurzberichte der KAS-Auslandsbüros

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IMAGO / Anadolu Agency

Fußball als Instrument marokkanischer Politik

Zwischen Spielfeld und Weltbühne

Wenn Millionen Augen auf ein Spielfeld gerichtet sind, verwandelt sich eine sportliche Veranstaltung in eine globale Präsentationsfläche. Bereits Ende 2025 wird Marokko mit der Ausrichtung des Fußball-Afrikacups zum Zentrum kontinentaler Aufmerksamkeit. Es ist ein bedeutender Wegbereiter für die noch größere Bühne der Fußball-Weltmeisterschaft 2030. Beide Turniere bieten dem Königreich die Möglichkeit, sich nicht nur als Gastgeber, sondern sich auch als wirtschaftlich dynamischer Staat zu präsentieren. Bereits jetzt sorgen die beiden Großereignisse als Katalysatoren für Milliardeninvestitionen in Verkehrsinfrastruktur, Tourismus und Digitalisierung. Dennoch bringt die politische Instrumentalisierung sportlicher Ereignisse auch Herausforderungen mit sich. Entscheidend wird sein, ob Marokko die politischen Resultate des Afrikacups und der Weltmeisterschaft langfristig nutzen kann, um das Vertrauen in seine wirtschaftlichen Potentiale nachhaltig zu festigen und soziale Spannungen zu lösen.

IMAGO / Anadolu Agency

Marokkos Jugend vor der Wahl 2026

Zwischen mangelnder politischer Teilhabe und neuen Formen der Partizipation

Im September 2026 wird in Marokko gewählt. Der politische Betrieb richtet sich allmählich auf die Wahlen aus. Proteste junger Erwachsener ein Jahr vor den Wahlen haben die Nervosität der etablierten Parteien noch einmal gesteigert. Frustration und mangelnde Entwicklungschancen werden immer wieder genannt, obwohl das Land sich einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung gegenübersieht. Doch die Erfolge scheinen nur unzureichend bei der jungen Bevölkerung anzukommen. Das Resultat scheint Frustration und Misstrauen bezüglich der parlamentarischen Strukturen zu sein. Bis zum 31. Dezember 2025 müssen sich Erstwähler in die Wählerverzeichnisse eingetragen haben, um an den Wahlen teilzunehmen. Die vier Mio. Erstwähler machen immerhin ca. 15 Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung aus und könnten somit zu einem wichtigen Faktor werden.

IMAGO / YAY Images

UN-Resolution 2797

Ein historischer Schritt im Sahara-Konflikt

Am 31. Oktober 2025 verabschiedete der UN-Sicherheitsrat die Resolution 2797 zum Westsahara-Konflikt. In Marokko feierten daraufhin tausende Menschen auf den Straßen, denn die Resolution stellt einen historischen Kurswechsel dar. Erstmals wird Marokkos Autonomieplan explizit als grundlegende Lösung für den Konflikt unterstützt. Die bisherige Neutralität der Vereinten Nationen verschiebt sich damit zugunsten der marokkanischen Position. In Marokko wurde dieser Schritt als diplomatischer Erfolg gefeiert; König Mohammed VI. sprach von einem „neuen und siegreichen Kapitel“ auf dem Weg zu einer endgültigen Lösung der Sahara-Frage. Die Polisario lehnt die Resolution jedoch bislang ab.

Unlocking the Sahel: Morocco’s Advance as Bridge- Builder and Agenda-Setter

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Morocco’s Defense Modernization: Strategic Investments in Security

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Marokko durch die ersten 100 Tage von Donald Trump im Weißen Haus

Die zweite Amtszeit der Trump-Regierung meistern

Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus für eine zweite Amtszeit hat weltweit starke Reaktionen ausgelöst. Einige verehren ihn als Helden, der dazu bestimmt ist, die Welt neu zu gestalten, während andere befürchten, dass er sie ins Verderben führen wird. Unabhängig davon, auf welcher Seite man steht, eines ist sicher: Trump ist eine polarisierende Figur, die stets Erwartungen widerspricht. Vom Überleben eines Mordanschlags bis hin zu den Vorhersagen seiner Inhaftierung und der Rückgewinnung der Präsidentschaft nach einer gescheiterten Wiederwahl – seine erste Amtszeit war ein Wirbelwind voller Überraschungen. Während er nun seine zweite Amtszeit beginnt, beobachtet die Welt gespannt, besonders Marokko, das vor der Herausforderung steht, den unberechenbaren Kurs zu navigieren, den Trumps Regierung einschlagen könnte, insbesondere mit seiner „America First“-Doktrin, die die internationalen Beziehungen und Außenpolitik prägt.

IMAGO / Panthermedia

Zwischen Atlantik und Mittelmeer: Marokkos maritime Sicherheitsstrategie

Komplexe transnationale Herausforderungen für die maritime Sicherheit des Landes

Die geopolitischen Entwicklungen im Roten Meer und die geostrategisch bedeutsame Position Marokkos als Schnittstelle zwischen Afrika, Europa und den Amerikas bringen komplexe transnationale Herausforderungen für die maritime Sicherheit des Landes mit sich. Während Marokko wirtschaftlich von der aufstrebenden Bedeutung seiner Häfen profitiert, sind Marokkos Seegebiete von illegaler Migration, terroristischer Aktivitäten sowie dem internationalen Drogenhandel bedroht. Durch eine Strategie der regionalen Zusammenarbeit versucht Marokko, seine atlantische wie auch mediterrane Identität zu nutzen, um Handelsbarrieren zu senken und sich gleichzeitig vor Gefahren zu schützen. Doch Maßnahmen der marokkanischen Marine machen deutlich, dass für eine effektive Sicherheitsstrategie eine Zusammenarbeit sowohl mit europäischen wie auch mit afrikanischen Staaten unverzichtbar ist. 

IMAGO / ITAR-TASS

Präsidentschaftswahlen 2024 in Mauretanien

Hoffnungsträger in der Sahelregion

In Mauretanien stehen am 29. Juni 2024 die Präsidentschaftswahlen an. Trotz der allgemeinen Erwartungen, dass der amtierende Präsident Mohamed Ould Ghazouani erneut gewählt wird, bleibt eine politische Anspannung, auch für die Partner in Europa. Denn in der von Putschen geprägten Sahelregion hat Mauretanien in den letzten Jahren für die EU an Bedeutung gewonnen. Mit der einzigen demokratisch gewählten Regierung in der Sahelzone schloss die Europäische Union Sicherheits- und Migrationskooperationen. Der Wüstenstaat spielt damit eine wichtige Rolle als Verbindungsland zwischen den Ländern des Maghreb und der Subsahara.

Nahrungsmittelsicherheit im Nahen Osten und Nordafrika

Zwischen Notstand und Pragmatismus: Der Fall Marokko

Unmittelbar nach dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine rückte der Nahe Osten und Nordafrika erneut ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Abermals befürchtete man umwälzende Krisen in der Region, nicht wegen innerer Spannungen und Konflikte, sondern wegen der großen regionalen Abhängigkeit von Nahrungsmittelimporten der Kriegsparteien Russland und Ukraine.

Die Gleichberechtigung der Frau in Marokko

Stagnation oder Fortschritt?

Nach Jahren der Verzögerung verabschiedete das marokkanische Parlament am 14. Februar 2018 ein neues Gesetz, durch das Gewalt gegen Frauen härter bestraft werden soll. Diese Reform ist die neueste auf dem langen, holprigen Weg Marokkos zu mehr Gleichberechtigung und Schutz von Frauen. Die Voraussetzung für wirkungsvolle Reformen ist jedoch eine drastische Veränderung in der Mentalität der marokkanischen Gesellschaft.

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Über diese Reihe

Die Konrad-Adenauer-Stiftung ist in rund 110 Ländern auf fünf Kontinenten mit einem eigenen Büro vertreten. Die Auslandsmitarbeiter vor Ort können aus erster Hand über aktuelle Ereignisse und langfristige Entwicklungen in ihrem Einsatzland berichten. In den "Länderberichten" bieten sie den Nutzern der Webseite der Konrad-Adenauer-Stiftung exklusiv Analysen, Hintergrundinformationen und Einschätzungen.

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Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.