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Die Veranstaltung in Form eines Trainings fand diesmal zum Thema: „Montenegro auf dem Weg zur EU“ statt. Am Training nahmen 20 Nachwuchspolitiker aller im Parlament vertretenen montenegrinischen Parteien teil.

Vor dem Hintergund, dass Montenegro vor einem Jahr das Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen (SAA) mit der Europäischen Union unterschrieben hat und daher die EU Integration als wichtigste politische Aufgabe proklamierte, hatte das Training das Ziel, die Grundkenntnisse der zukünftigen Entscheidungsträger zur EU zu erweitern und zu verbessern. Dementsprechend hatte das Training zwei wichtige Schwerpunkte: Grundkenntnisse zur EU und Debattentraining zu EU Themen.

Das Training gestaltete Frau Claudia Crawford, Leiterin des Auslandsbüros Serbien und Montenegro, durch Vorträge und Übungen. Referent war ebenfalls Herr David Crawford, Journalist beim Wall Street Journal.

Der erste Teil des Trainings behandelte das Thema „Geschichte und Strukturen der EU“, das Frau Crawford mit einer Einführungspräsentation begann. In kurzfassender und interessanter Weise wurden Grundinformationen zu wichtigen Daten bezüglich der EU-Entwicklung, den Zielen und Werten der EU vermittelt. Es wurde dargestellt, was die Gründungsideen der Europäischen Gemeinschaft waren und wie sich der Erweiterungsprozess vollzog. Dabei wurde deutlich, wie stark die Entwicklung der EU durch die historischen Ereignisse im letzten Jahrhundert geprägt wurden und welchen Einschnitt der Fall des Eisernen Vorhanges bedeutet – zum Wohl von Millionen von Menschen.

Die zweite Programmeinheit vertiefte im Rahmen des Themas „Werte und Standards der EU„ die Grundlagen für den Zusammenhalt der EU-Staaten. Einen breiten Diskussionsraum nahm dabei die Fragestellung ein, wie nahe Montengro der EU bereits ist und wie realistisch eine baldige EU-Integration erwartet werden kann. Es wurde deutlich, dass die Sichtweisen der jungen Politiker sehr durch ihre Parteizugehörigkeit geprägt waren. Sehr schnell war es möglich zu erkennen, wer Regierungs- und wer Oppositionsparteien angehörte. Sachliche Ananlysen und objektive Bewertungen fielen den Nachwuchspolitikern außerordentlich schwer. Ebenso bedarf es noch eines intensiven Trainings der Diskussionskultur.

Mit der Präsentation von Herrn David Crawford zum Thema: „Die Bedeutung der Medien für die Entwicklung der Demokratie“, wurde das Thema bestens abgerundet. Auch die darauf folgende aktive Fragestellungen und lebendige Disskusion mit Herrn Crawford trug der weitern Fortbildung auf einer für die Teilnehmer interssanten Weise bei.

Im weiteren Ablauf des Seminars fand ein Debattentraining zu verschieden EU Themen statt. Dies war eine Gelegenheit für die junge Politiker die eigene politische Fertigkeit und die dazu vorher erworbenen Kenntnisse zu üben und zu prüfen. Gerade im Hinblick auf die in Teilen hitzig gefürten Debatten während der ersten beiden Teile des Trainings ist diese Übungseinheit von großer Wichtigkeit. Es stellte sich dabei heraus, dass einige schon sehr gute rhetorische Fähigkeiten entwickelt haben und es verstanden, diese zu präsentieren. Es kommt künftig darauf an, das Erlernte immer wieder im praktischen Alltag anzuwenden und nicht in die alten Muster zurückzufallen.

Bei der Auswertung des Seminars und der gesamten Seminarreihe äußerten sich die Teilnehmer sehr positiv zur Themenauswahl, Gestaltungart und Organisation. Sie empfahlen der KAS, das Projekt fortzusetzen und betonten wiederholt, dass ihnen auf diese Weise geholfen wurde, ihre politischen Fertigkeiten und Kenntnisse zu verbessern. Es wurde der verständliche Wunsch geäußert, die Länge der Trainings auszudehnen, was aus Kostengründen schwer zu realisieren sein wird.

Als positiv dieses Trainings erwies sich auch, dass über alle drei Treffen immer wieder die gleiche Gruppe zusammenkam. Das diente zum einen, sich über Parteigrenzen hinweg besser kennenzulernen, was von den Teilnehmern ausdrücklich positiv hervorgehoben wurde. Zum anderen bildete sich dadurch eine gute Gruppendynamik heraus, da die Teilnehmer einander immer besser kannten und vertrauensvoller miteinander umgingen. Es wurde von den Jugendlichen angeregt, die Trainings in einer dichteren Abfolge durchzuführen. Das wird die KAS versuchen, im nächsten Jahr umzusetzen.

Am Abschluss des Trainings wurden den jungen Politikern Zertifikate für die Teilnahme an der Veranstaltungsreihe verliehen.