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Johannes Gronowski Johannes Gronowski © Stadt- und Kreisarchiv Paderborn S – S1/49/122

Johannes Gronowski

Maschinenschlosser, Oberpräsident 4. Februar 1874 Graudeuz/Westpreußen 27. August 1958 Paderborn

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Das Wirken von Gronowski im Verbandskatholizismus, in parlamentarischen Funktionen und hohen staatlichen Ämtern der Weimarer Republik und der Bundesrepublik besitzt exemplarische Bedeutung für den Beitrag der Katholischen Arbeiterbewegung zur Bewältigung der politischen und sozialen Probleme Deutschlands im 20. Jahrhundert. Er gehört zu den Männern der Katholischen Arbeiterbewegung, die im Kaiserreich als Arbeitersekretäre Bewusstseinsbildung für die sozialen Probleme der Zeit betrieben, die nach 1918 im demokratisch-parlamentarischen System von Weimar politische Verantwortung übernahmen, die dem NS-Regime widerstanden und die nach 1945 für das ungewisse Wagnis einer interkonfessionellen Partei eintraten. Gronowski profilierte sich in der preußischen Zentrumspartei vor allem als Sozialpolitiker. Er galt in der Weimarer Republik als ministrabel, entschied sich jedoch für das Amt des Oberpräsidenten in Westfalen. Ungeachtet vieler Anfeindungen stellte Gronowski Amt und Person in den Dienst der Republik. Diese Haltung führte zur Entlassung durch die Nationalsozialisten. Nach 1945 lehnte Gronowski die Übernahme von politischen Spitzenämtern wiederholt ab und übernahm nur zögernd den Landesvorsitz der CDU Westfalen. Gronowski konzentrierte sich auf die Durchsetzung des Unionsgedankens in der CDU, was angesichts seiner Reputation im katholischen Milieu für den Aufstieg der CDU im Westen hoch veranschlagt werden muss.

Bestand: HStA Düsseldorf; ACDP.

Karl Teppe

Lebenslauf

  • 1889–1892 Maschinen- und Bauschlosserlehre in Berlin
  • 1902–1908 Arbeitersekretär des katholischen Arbeitervereins in Dortmund
  • 1908 Parteisekretär der Zentrumspartei in Dortmund
  • 1908–1919 Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses
  • 1919–1921 Mitglied der Preußischen Landesversammlung
  • 1921–1933 MdL Preußen sowie Mitglied im Vorstand der Zentrumspartei
  • 1922–1933 Oberpräsident der Provinz Westfalen
  • 1933 von den Nationalsozialisten entlassen
  • 1946–1950 und 1953-54 MdL Nordrhein-Westfalen (CDU)
  • 1946–1951 Vorsitzender des CDU-Landesverbandes Westfalen

 

Literatur

  • K. Teppe, in: Westfälische Zeitschrift 129 (1979).
  • R.-D. Müller: Das Dienstreisetagebuch des Oberpräsidenten Johannes Gronowski, 1922–1933, in: Westfälische Zeitschrift 150 (2000).

 

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