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"Ich könnte Dir stundenlang erzählen, auch von Dingen, die einem trotz allem neue Kraft und neuen Mut geben. Aber mein Mund muss verschlossen bleiben" , schreibt der deutsche Offizier Caesar von Hofacker an seine Frau am 26. Juni 1944 aus Paris. Weniger als einen Monat später, am 20. Juli 1944, zündet sein Vetter Claus Schenck Graf von Stauffenberg eine Bombe in Hitlers Führerhauptquartier. Caesar von Hofacker hat das Attentat von Paris aus maßgeblich mit geplant. Sogar Erwin Rommel versucht er für den Umsturz zu gewinnen. Dafür wird er wie alle anderen Widerstandskämpfer rund um Stauffenberg als Verschwörer hingerichtet. Zurück lässt er seine Frau Lotte und fünf Kinder. Für sie beginnt eine unermessliche Odyssee in Gefängnissen und versteckten Baracken in den Konzentrationslagern Stutthof, Buchenwald und Dachau. Die drei Jüngsten werden in ein Kinderheim in den Harz verschleppt. Niemand soll wissen, wer sie sind. Es sind die "Geisterkinder".
In "Geisterkinder. Fünf Geschwister in Himmlers Sippenhaft" erzählt Valerie Riedesel, die Enkelin Caesar von Hofackers, die historischen Ereignisse aus Sicht ihrer Familie - menschlich, berührend und echt. Sie greift dabei zurück auf einen einzigartigen Fundus unveröffentlichter Originaldokumente. In Briefen und Tagebüchern erwacht ein liebender Vater und Ehemann zu neuem Leben; eine Mutter und Ehefrau, die ihr Schicksal mit Haltung meistert; sowie sensible und mutige Töchter, die unerwartet früh erwachsen werden müssen. Sie alle sind Zeitzeugen, deren Geschichte "trotz allem neue Kraft und neuen Mut" bewahrt hat. Glaube und Liebe sind stärker als Terror und Angst, raunt uns jede Zeile zu. Mit "Geisterkinder" erinnert Valerie Riedesel an einen beeindruckenden, menschlichen Wertekompass, der uns in stürmischen Zeiten zu navigieren hilft.
Kooperationsveranstaltung mit der Ingeborg-Drewitz-Bibliothek
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