"Es tut sich richtig was!" - Politisches Bildungsforum Berlin
Veranstaltungsberichte
Eine 330 Jahre alte Anlage - einzigartig - als Tierpark genutzter historischer Schlosspark, deren Stärken und Schwächen sich nun angenommen wird, solle bei gleichzeitiger Identitätswahrung moderner gestaltet werden. So beschrieb es der Vorsitzende der Gemeinschaft der Förderer von Tierpark & Zoo Berlin e.V., Thomas Ziolko.
„Wenn wir den Tierpark erhalten wollen, muss es uns auch etwas wert sein.“ betonte Ziolko.
Allein mit Jahreskarten, der Unterstützung des Fördervereins oder Tierpatenschaften könne jeder einen Beitrag zum Erhalt und Ausbau leisten. Obgleich die Erwartungshaltungen ganz unterschiedlich ausfielen. "Wichtig ist hierbei, jeden mit einzubeziehen, sodass alle mitgestalten können".
„Mit unseren 500 Mitarbeitern, die Pflege und Betreuung von rund 25.000 Tieren und unserer Infrastruktur benötigen wir über 40 Mio. Euro im Jahr, um den Tierpark am Leben zu erhalten.“
Dabei wurde es dringend Zeit, etwas zu verändern, erläuterte Dr. Andreas Knieriem, der Vorstand der Zoologischen Garten Berlin AG und Geschäftsführer der Tierpark Berlin GmbH.
Die digitale Welt sei damit im Tierpark angekommen und unausweichlich. Mit Hilfe von Computern und Smartphones sollen die Angestellten in die Lage versetzt werden, effizienter zu arbeiten als bisher. Apps sollen der besseren Orientierung für die Besucher des Parks dienen. Zudem verschaffen neue Wegesysteme sowie eine geographisch-kontinentale Anordnung der Gehege einen besseren Überblick. Auch solle es ein Park im ökologischen Interesse werden, klimaneutral statt Ressourcen zu verschwenden.
„Wir haben mit unserem Park nun auch einen Bildungsauftrag“, erklärte Dr. Knieriem. Mit der Umstrukturierung und der Entstehung von Zooschulen, einem geplanten Artenschutzzentrum sowie einer angedachten gläsernen Tierklinik soll eine neue Ebene für die Forschung und ein besserer Zugang zu Bildung erreicht werden.
„Wir dürfen die Tiere nicht nur zur Schau stellen, sondern sollten sie ihrer Herkunft zuordnen und deren Botschaft erkennen können.“ Nur so entstehe ein Umdenken und Weitblick in der Bevölkerung. Viele Barrieren wie Zäune und Stallungen seien bereits entfernt worden, um eine neue angenehme landschaftliche Atmosphäre für die Zuschauer und neue artgerechte Lebensräume für die Tiere zu schaffen. „Es soll ein Erlebnis sein – kein Gefühl der Gefangenschaft“.
Auch sei festzustellen, dass es Zoo wie auch Tierpark gleichermaßen im großen weitläufigen Berlin brauche. „Wir müssen auf eine verstärkte Zusammenarbeit von Zoo und Tierpark setzen.“
„Wir sind sehr dankbar für das große bürgerschaftliche Engagement“, betonte Dr. Knieriem. „Tun sie weiterhin Gutes und reden sie darüber.“