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Veranstaltungsberichte

Digitalisierung wird unsere Arbeitswelt radikal verändern

Experten wie Thomas Strobl MdB, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Leiter der CDU-Kommission „Arbeit der Zukunft – Zukunft der Arbeit“, Franziska von Hardenberg, Gründerin des Schnittblumen-Abonnement-Unternehmens Bloomy Days und Professor Dr. Klaus Zimmermann, Direktor des Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit diskutierten unter der Leitung von Professor Dr. Anabel Ternès,

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geschäftsführende Direktorin des internationalen Instituts für nachhaltiges Management an der SRH Hochschule Berlin, in der Reihe „Im Fokus“ über das Thema „Arbeit der Zukunft – Zukunft der Arbeit. Sie beleuchteten es aus unterschiedlichen Perspektiven, nämlich der eines Politikers, einer Unternehmerin und eines Wissenschaftlers, sodass ganz unterschiedliche Aspekte und Sichtweisen zur Sprache kamen.

Einig waren sich alle Diskutanten, dass die Digitalisierung unsere Arbeitswelt radikal verändern wird, mit allen Chancen, Herausforderungen und Risiken, die dieser nicht aufzuhaltende Prozess mit sich bringen wird.

Franziska von Hardenberg berichtete, dass Sie mit ihrem Unternehmen den Blumenmarkt digitalisiert und damit auch revolutioniert habe. Sie führte aus, dass sie im Kampf um qualifizierte Arbeitskräfte auf eine Wohlfühlatmosphäre setzt, die Interaktion zwischen ihnen fördert und sie weitgehend frei und selbstbestimmt handeln lässt. Verbunden mit einem Anspruch an hohe Leistungen will sie ihren Mitarbeitern/innen quasi einen Familienersatz bieten. Die größten Herausforderungen für die Zukunft der Arbeit sieht sie im Abbau von Bürokratie, der Beseitigung des Fachkräftemangels und in der Schaffung flexiblerer Modelle im Bereich der Kinderbetreuung.

Thomas Strobl, dessen Kommission „Arbeit der Zukunft – Zukunft der Arbeit“ in Kürze ihre Ergebnisse der Öffentlichkeit vorstellen wird, ging schon einmal auf einige Trends ein, die sich aus seiner Sicht abzeichnen. Dazu zählte er an erster Stelle die Digitalisierung unserer Arbeitswelt, die in den kommenden Jahren auf der einen Seite dazu führen wird, dass bis zu 40% der alten Arbeitsplätze wegfallen werden, dafür aber auch zahlreiche neue Arbeitsplätze entstehen werden. Die Digitalisierung bringt seiner Ansicht nach sehr viele Vorteile mit sich. Als Beispiel aus diesem Bereich nannte er die Entwicklungen pilotisierter und selbstfahrender Autos sowie Erleichterungen im Bereich der Altenpflege durch den Einsatz elektronischer Hilfsmittel und Chips. Ihm sei zwar klar, dass die rasante Geschwindigkeit, die die Digitalisierung mit sich bringe und nur mit der industriellen Revolution zu vergleichen sei, bei vielen Menschen Ängste und Sorgen auslöse, so der Politiker. Bei allen Bedenken komme es aber darauf an auch über die Chancen und Perspektiven dieser Entwicklung zu sprechen. „Wir wollen auf dieser Welle oben mitreiten und gestalten. Die Aufgabe der Politik muss es sein, den Rahmen zu gestalten ohne zu viel zu regulieren.“ Er sprach sich allerdings dafür aus, dass es auch in der digitalen Welt einen freien Sonntag geben müsse, der den Menschen den Kirchgang und die Begleitung der Kinder zu sportlichen Wettkämpfen, wie zum Beispiel auf den Fußballplatz, ermögliche. Der Politiker betonte, dass der Anteil der Selbständigen aus seiner Sicht zukünftig zunehmen werde und von den Arbeitnehmern immer mehr Flexibilität verlangt werde. Dem Bereich Bildung, in den die Digitalisierung auch immer mehr Einzug halten wird, kommt nach Ansicht Strobls zukünftig eine noch größere Bedeutung zu. „Wir müssen das Kreidezeitalter in den Schulen beenden“, lautete sein Credo. Die größte Herausforderung liegt für ihn darin, den Menschen klarzumachen, dass sie die Digitalisierung als Chance und nicht als Risiko betrachten. Allerdings dürfe sie seiner Überzeugung nach kein Selbstzweck sein, sondern müsse eine dienende Funktion haben sowie ein Werkzeug und Mittel sein.

Professor Dr. Klaus Zimmermann machte deutlich, dass wir uns auf die zukünftigen Entwicklungen innerhalb unserer Gesellschaft und Arbeitswelt vorbereiten müssten und nicht ängstlich sein sollten, allerdings bei der Beschäftigung mit der Zukunft auch die Probleme der Gegenwart nicht aus den Augen verlieren dürften. Zukünftig müssten Arbeitnehmer aus seiner Sicht deutlich mobiler und flexibler sein. Speziell die Herausforderungen, die der demographische Wandel mit sich bringt, gelte es zu meistern. Überdies werde es darauf ankommen, den Geringqualifizierten Perspektiven zu bieten und Lösungen zu entwickeln, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

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Christian Schleicher

Christian Schleicher bild

Stellvertretender Leiter Politische Bildungsforen und Leiter Politische Bildungsforen Süd

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