Polnische Autoren im Land Brandenburg - Politisches Bildungsforum Brandenburg
Lesung
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Nach einem Verkehrsunfall erwacht Dominika aus dem Koma, umsorgt von ihrer Mutter und Grazynka Rozpuch, einer alten Familienfreundin, die ihr den Platz in der Spezialklinik bei München verschafft hat. Statt nach Polen zurückzukehren, bricht Dominika, von Fernweh getrieben, ins Ungewisse auf, lebt als Fotografin unter Emigranten in New York und London, bis sie eines Tages den Ort findet, an dem sie bleiben will. Hineingewoben in diese weibliche Odyssee ist die Geschichte Grazynkas, die vor dem Krieg als Findelkind von einem Frauenpaar, den „Teetanten“, aufgezogen wird. Als die SS im Städtchen die polnische Bevölkerung deportiert, gelingt es den Teetanten, das Kind in die Obhut einer Nonne zu geben. Aus dem KZ zurückgekehrt, sehen sie, wie ihre Nachbarn sich um die Besitztümer der verschwundenen jüdischen Familien streiten. Und von Grazynka keine Spur.
JOANNA BATOR, 1968 geboren, studierte in Wroclaw Kulturwissenschaft und Philosophie, publizierte in wichtigen polnischen Zeitungen und Zeitschriften. Für ihre Reportagen „Japonski wachlarz“ („Der japanische Fächer“) erhielt sie 2005 den Beata- Pawlak-Preis. Die deutsche Übersetzung ihres Romans „Sandberg“ (2012) durch Esther Kinsky war ein literarisches Ereignis. Seither gilt Joanna Bator als eine der wichtigsten neuen Stimmen der europäischen Literatur.
LISA PALMES, 1975 geboren, studierte Polonistik und Germanistische Linguistik in Berlin und Warschau. Sie ist seit 2009 als Übersetzerin polnischer Literatur und seit 2013 im „Buchbund“ als Organisatorin von Lesungen tätig. Zuletzt in ihrer Übersetzung erschienen ist u.a.: Lidia Ostalowska „Wasserfarben“ (KLAK-Verlag, Berlin 2015). Zur Zeit arbeitet sie an der Übersetzung von Joanna Bators Roman „Dunkel, fast Nacht“, der im Februar 2016 bei Suhrkamp erscheinen wird.
In Kooperation mit dem Brandenburgischen Literaturbüro, der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Viadrina Frankfurt (Oder) / apl. Prof. Dr. Ursula Bock und dem Kleist Museum Frankfurt (Oder). Mit freundlicher Unterstützung durch das Ministerium der Justiz und für Europa und Verbraucherschutz.