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Veranstaltungsberichte

„Kommt ein Syrer nach Rotenburg (Wümme)“

von Dana Alyoussef

Online-Veranstaltung

Am 18. August 2020 lud die Konrad-Adenauer-Stiftung Bremen zu einer Online-Lesung mit Samer Tannous und Gerd Hachmöller aus dem Buch „Kommt ein Syrer nach Rotenburg (Wümme)“ ein. Aufgrund der aktuellen Situation fand die Veranstaltung online über die Plattform Zoom statt. Diese wurde aufgezeichnet und auf der Facebook-Seite von KAS-Bremen veröffentlicht.

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Buchcover
Buchcover

Zu Beginn stellte Ralf Altenhof, Leiter des Politischen Bildungsforums Bremen, die beiden Referenten vor. Samer Tannous kam 2015 mit seiner Familie aus Damaskus und lebt seitdem in Rotenburg (Wümme). Vieles war für den gebürtigen Syrer neu. Aber wie vielfältig die kleinen und die grundsätzlichen Unterschiede zwischen Arabern und Deutschen sind, das erstaunt ihn immer wieder.

Gerd Hachmöller ist Stabstellenleiter im Landkreis Rotenburg (Wümme) und ist dort unter anderem für die Themen Migration und Integration zuständig.

 

Gemeinsam mit Gerd Hachmöller hat Tannous angefangen, seine Gedanken über die neue Heimat in Deutschland aufzuschreiben. Jeden Sonntag trafen sich die beiden, um über die alltäglichen Beobachtungen zu diskutieren. Hachmöller fasste dann Tannous´ Eindrücke zu Texten zusammen, die in der Ich-Perspektive von Tannous geschrieben sind. Tannous´  Inspiration kommt u.a. von seiner Frau. 

 

In seiner Kolumne geht er auf die Unterschiede sowie Gemeinsamkeiten der arabischen und deutschen Kultur ein. Die Lesung begann mit einer aktuellen Kolumne über den erfolgreichen Umgang Deutschlands mit der Pandemie. In den weiteren Texten aus dem Buch ging es um die Unterschiede zwischen Arabern und Deutschen, wie z.B. der Möbelgeschmack: Deutsche mögen Vintage Möbel, dagegen bevorzugen Araber moderne Möbel.

 

Tannous schätzt die Werte in Deutschland, u.a. Freiheit und Demokratie. Christ sowie Akademiker zu sein, haben seine Integration  vereinfacht. Außerdem spielt das Kleinstädtische eine Rolle. Denn in einem kleinen Ort ist es einfacher, Freundschaft zu knüpfen als in einer großen Stadt. Hachmöller fügt dazu, wenn jemand rechts und links deutsche Nachbarn habe, dann klappt die Integration besser, als wenn man in einem rein arabischen Viertel sei.

 

Trotz der ständigen Auseinandersetzung mit den kulturellen Unterschieden kam es zu einem Streit zwischen den beiden, was sich auf das Buch ausgewirkt hat. Das Buch-Projekt „stand auf der Kippe“, so Hachmöller. Er betonte, dass man vor einem solchen Streit nicht gefeigt sei.

 

Nach der Lesung fand eine Diskussion statt, in der sich Tannous und Hachmöller den Fragen von Ralf Altenhof stellten. Das Publikum hatte die Möglichkeit, Fragen in den Chat zu schreiben, welche dann aufgegriffen wurden. Auf die Frage, ob Tannous ein Zurück nach Syrien wäge, konnte er keine eindeutige Antwort geben, da dies von seinen kleinen Töchtern abhänge.  

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Kontakt

Dr. Ralf Altenhof

Dr

Landesbeauftragter und Leiter Politisches Bildungsforum Bremen

ralf.altenhof@kas.de +49 421 163009-0 +49 421 163009-9
Gütesiegel Weiterbildung v_3

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