Einzeltitel
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„Nazi“-Rufe vor „balancity“
Shanghai – 20.05.2010
Die unglaublich langen Menschenschlangen vor dem deutschen Pavillon, bei mitunter 2stündiger Wartezeit, führen bei manch überreiztem Besucher zu unangenehmen Nebeneffekten. Viele machen ihrem Ärger mit „Nazi“-Ausrufen Luft. In diesem Zusammenhang kam es sogar zu Handgreiflichkeiten.
In einem Brief an die Veranstalter beklagte der Generalkommissar des Pavillons, Dietmar Schmitz, „unerträgliches Fehlverhalten von Besuchern, einschließlich höchst persönlicher Beleidigungen und körperlicher Angriffe“. Zur Verstärkung forderte er zusätzliche Sicherheitskräfte an, andernfalls wäre eine Schließung des deutschen Pavillons „für unbestimmte Zeit“ denkbar.
Jedoch ist dieses Phänomen nicht nur vor „balancity“, sondern auch vor dem Österreichischen und Schweizer Pavillon anzutreffen.
Quelle: www.welt.de (19.05.2010)
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Das Ziel Shanghais: ein Wachstum der „grünen Energie“ um 20%
In diesem Jahr will Shanghai ein Wachstum der Industrie der neuen Energien um 20% in diesem Jahr erreichen und die vorgestellten „grünen Technologien“ der Expo auch im täglichen Leben zum Einsatz bringen.
In diesem Bereich der Industrie – einschließlich Kern-, Wind- und Solarenergie – wird 2010 ein Wachstum von 30 Mrd. Yuan (4,4 Mrd.$) erwartet.
Zhou Minhao (stellvertretender Direktor der Shanghaier Kommission für Wirtschaft und Information) äußerte gestern: „Shanghai hat ein klares Ziel für die Hightech Industrie der neuen Energien und in diesem Sektor verzeichnen wir eine stetige Entwicklung!“ Dieser Industriezweig wuchs Jahr für Jahr um insgesamt 13% auf 25 Mrd. Yuan im Jahr 2009 an.
Shanghai ist im chinesischen Vergleich an der Spitze der Kernkraft-Technologie. Die Stadt hat im letzten Jahr Aufträge im Wert von 20 Mrd. Yuan verbucht, dies macht 40% des nationalen Umsatzes in diesem Bereich aus.
Laut Zhou hat die Stadt einen umfassenden Plan für die Entwicklung der neuen Technologien ausgearbeitet, der auch alle Aspekte der Industrie mit einbezieht, einschließlich wie dieses Segment aufeinander abgestimmt wächst. Auch die Träume Shanghais im Bezug auf Autos, die neue Energien benutzen, sind groß. Allein die Shanghai Automotive Industry Corp (Group) ist in der Lage 1.000 Hybrid-Roewe 750 in diesem Jahr zu produzieren – diese senken den Treibstoffverbrauch um 20%.
Die gerade stattfindende Expo ist für Shanghai eine Bühne ihr Streben nach einer „grünen Stadt“ zu publizieren. Offizielle Vertreter sagen, die neuen Technologien der Expo wären keine Täuschung, sondern sollen Teil eines besseren täglichen Lebens in der Stadt werden.
Mehr als 1.000 Autos, angetrieben von neuer Energie, sind im In- und Umkreis des 5,28 km² Expo-Areals im Einsatz – inklusive Busse, die „grüne Energie“ nutzen und keine Emmissionen verursachen. Sie werden mit Hilfe von Elektrik, Super-Kondensatoren oder Brennstoffzellen angetrieben. Nach Abschluss der Expo (Ende Oktober) werden die meisten dieser Busse mit "Selbstantrieb" auch weiterhin für den öffentlichen Verkehr eingesetzt.
Shanghai plant, mehr als 4.000 dieser Fahrzeuge innerhalb von drei Jahren, also bis 2012, einzusetzen – eingerechnet der 1.000, die schon bei der Weltausstellung in Gebrauch sind.
Sieben von zehn Aufladestationen für „grüne Busse“ werden dieses Jahr an deren Route errichtet. Der öffentliche Verkehr steht, laut Zhou, an der Spitze des „Programms energieeffizienter Fahrzeuge“, denn es sei noch zu früh, um über eine Kommerzialisierung reiner Elektro-Autos für den Privatgebrauch nachzudenken.
Der Stadtverkehr wird umweltfreundlicher werden, wenn Shanghai den Einsatz "grüner" Autos im öffentlichen Verkehr weiterhin unterstützt. Heute verfügt die Stadt über mehr als 200.000 Busse, jedoch nutzen nur weniger als 100 davon neue Technologien.
Das Programm zur Entwicklung „grüner Autos“ wurde vor mehr als vier Jahren ins Leben gerufen.
Autor: Zhang Fengming
Quelle: Shanghai Daily, 10.05.2010
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Reservierungsmethodik verbessert
Shanghai – 23.04.2010
Die Erkenntnisse der ersten Testtage der Expo wurden zusammengetragen. Von jetzt an werden freiwillige Helfer Reservierungs-Tickets an unterschiedlichen Punkten der Eingangsbereiche des Expo-Areals an die Besucher verteilen. Diese Tickets sind ein Muss für jeden Besucher des China-Pavillons.
Für den Besuch zahlreicher Themenpavillons ist eine Voranmeldung mit Hilfe des maschinellen Reservierungssystems verpflichtend.
Die mehr als 170 Reservierungs-Maschinen wurden an 20 Stellen auf dem Areal installiert. Weitere wurden von den Staaten gemietet und befinden sich an den Eingängen von über 20 Länder-Pavillons. Jeder Besucher darf pro Pavillon nur eine Reservierung vornehmen.
Abgesehen davon werden die „Volunteers“ kostenlos Karten an den Eingängen sowie 56 Stellen innerhalb des Geländes verteilen.
Quelle: http://en.expo2010.cn (Homepage, 22.4.2010)
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Im schlimmsten Falle – selbst für Blutspenden ist gesorgt
Shanghai – 21.04.2010
Shanghai hat ein 10.000-köpfiges Team von Freiwilligen zusammengestellt, die sich bereit erklären im Notfall direkt zur Blutspende anzutreten, dies verkündete gestern das „Shanghaier Amt für Blutverwaltung“ (‚shanghai office of blood administration’). Abgesehen davon wurden 600 Menschen mit dem seltenen Rhesus-Faktor negativ ausfindig gemacht.
Blut ist kurzlebig, deshalb ist es im Sinne der Behörden, dass direkt im Notfall gespendet und nicht schon im Voraus eingelagert wird. Falls notwenig gibt es eine weitere Gruppe Hilfsbereiter, die aus 3.000 Lehrern und Studenten besteht.
Des Weiteren ist Shanghai auch bestens gerüstet im Hinblick auf Prävention und Kontrolle der 15 schwerwiegendsten Infektions-Krankheiten.
Auf dem Expo-Areal sind fünf medizinische Zentren eingerichtet; acht Krankenhäuser wurden bestimmt, die nur für den Expo-Service zuständig sind.
Quelle: Shanghai Daily (Print Edition, 15.04.2010)
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„New Horizons Forever“ fertiggestellt
Shanghai – 19.04.2010
Die Ausstellung „New Horizons Forever“ der Expo-Gastgeberstadt Shanghai ist fertig für den Besucherandrang. Sie befindet sich im „Chinas Joint Provincial Pavillon“. Die Außenwände des 7 Meter hohen Shanghai Pavillons werden von 15.000 Fotos verdeckt; teils von Touristen, teils von Einwohnern geschossen.
Der Besucher betritt das 600 m² große Areal durch ein Tor, das die Merkmale eines ‚shikumen’ aufweist – ein traditionelles chinesisches Steinhaus, wie es seit 1854 von Europäern errichtet wurde. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht eine schiffsähnliche Plattform, in der 60 Besucher im 15-Minuten-Takt Platz nehmen können. Die Plattform wird sich so bewegen, dass der Besucher das Gefühl vermittelt bekommt, anfangs in einer Rikscha, dann in einer Straßenbahn, später in modernen Bussen oder der Metro zu sitzen. Hinzu kommen typische Gerüche unterschiedlicher Epochen Shanghais. In dem kreisrunden Kino werden die Zuschauer einen 7minütigen Film sehen, der mit ihnen eine Zeitreise in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft macht. Angefangen beim Bund in den 30ern, über die populären Geschäftsstraßen des Reform- und Öffnungsbeginns Chinas in den 70er-Jahren, dem derzeitigen Finanzzentrum Lujiazui bis hin zu „einer Stadt umgeben von Wäldern“ in der Zukunft. Die wartenden Besucher können inzwischen einen Vorfilm namens „Shanghai Concerto“ genießen. In der Wartehalle wird Musik des bekannten Pianisten Lang Lang gespielt.
Man darf gespannt sein auf diese virtuelle „Wirklichkeitsreise“.
Quelle: www.en.expo2010.cn (Homepage, 13.04.2010)
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‚Deutschland in Bewegung’ auf der Expo 2010
Shanghai – 16.04.2010
Der Deutsche Pavillon „balancity“ fokussiert eine Stadt voller Ideen und Lösungen ‚made in germany’ angesichts der Herausforderungen der heutigen und zukünftigen Megastädte. Das eindruckvollste Beispiel hochmoderner, deutscher Technologie liefert das riesige Pendel der ‚Energiezentrale’ am Ende des Rundgangs durch die mediale Stadt. Die tonnenschwere, 3 Meter große Kugel ist mit 400.000 LEDs besetzt. Animateure weisen max. 600 Besucher an, wie sie mit Rufen und Bewegungen zum Schwingen gebracht werden kann. Dies setzt eine siebenminütige Show in Gang, während der sie eine beeindruckende Dynamik entwickelt. Die Bildwelten zeigen mithilfe der LEDs ein Stadtbild, in der das Gleichgewicht gehalten wird zwischen: Erneuern und Bewahren, Innovation und Tradition, Stadt und Natur, Gemeinschaft und Individuum sowie Arbeit und Freizeit.
Passend ist auch das Projekt „Deutschland und China – Gemeinsam in Bewegung“, das sich im Rahmen des Deutschen Pavillons präsentiert. Es steht unter der Schirmherrschaft des deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler und des chinesischen Staatspräsidenten Hu Jintao. Ziel ist: die Förderung gegenseitigen Verstehens als Grundlage erfolgreicher Zusammenarbeit. Die Federführung in dieser Angelegenheit übernimmt das Auswärtige Amt. Das Projekt präsentiert sich vom 1. Mai bis 30. Juni im „Deutsch-Chinesischen Haus“ nahe des Deutschen Pavillons. Die Besucher können eine eigene Stadt ‚errichten’ und lernen somit Kernthemen der Urbanisierung kennen. Die Teilnahme an der Expo 2010 ist der Schlusspunkt der insgesamt 3jährigen Veranstaltungsreihe, die zuvor schon in Nanjing, Chongqing, Guangdong, Shenyang und Wuhan gastierte.
Die Eröffnung der Expo findet am 1. Mai 2010 statt. Der Deutsche Nationentag wurde auf den 19.Mai 2010 datiert. An den sogenannten Nationentagen werden die jeweiligen Länder durch Künstler und Shows Einblicke in ihr Kulturleben bieten.
Quelle: www.wirtschaftsnachrichten.org (Homepage, 12.04.2010)
www.cireview.de (Homepage, 12.04.2010)
www.deutschland-und-china.com (Homepage, 12.04.2010)
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Urbanes und sicheres Leben durch die EXPO
Shanghai – 09.04.2010
Ein Stück urbane Lebensqualität wurde den Bewohnern Shanghais schon vor Beginn der Expo zurückgegeben in Form der Wiederherstellung des Bunds. Insgesamt kostete das Projekt die Stadt 550 Millionen Euro; zum einen für den Bau eines unterirdischen, doppelstöckigen Autobahntunnels, wodurch der gigantische Verkehrsfluss zukünftig geleitet wird; zum anderen wurde die ehemalige Uferpromenade zusätzlich um die Hälfte verbreitert und verlängert. Schon frühmorgens sieht man den resultierenden kulturellen Einfluss und kann Menschengruppen bei der Gymnastik oder beim Tanzen beobachten.
Diese und weitere Denkanstöße zur lebenswerten Stadtentwicklung werden den Besucher auch auf dem Expo-Gelände erwarten (sei es Carsharing, Passivhaus oder nachhaltige Energiegewinnung – allein Deutschlands Städte präsentieren viele Möglichkeiten). Insgesamt hat Deutschland sogar die größte Ausstellerfrequenz, die vom Pavillon „balancity“ bis zum „Bambushaus“ des Auswärtigen Amtes und des Goethe-Instituts reicht.
Allerdings sind höchste Funktionäre aus Peking beunruhigt; nur 70 % der geplanten Gebäude werden bis zur Generalprobe fertig gestellt sein. Der größten Grund zur Sorge lieferten die jüngsten Terror-Anschläge auf die Metro in Moskau. Sie hatten zur Folge, dass die Sicherheitsvorkehrungen der Expo 2010 noch strenger inspiziert und überwacht werden. Insgesamt haben sich schon 102 hochrangige Regierungsführer aus der ganzen Welt angemeldet. Die internen Hochrechnungen der erwarteten Besucherzahlen wurden nochmals erhöht. Ab 700.000 Besuchern pro Tag wird die Regierung kontrollierend eingreifen.
Es wird die erste Weltausstellung der Geschichte sein, an der fast alle Staaten der Erde partizipieren – selbst Syrien, Nordkorea und fast alle Länder Nordamerikas nehmen teil.
Quelle: www.welt.de (Homepage, 05.04.2010)
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Themenpavillon „Urban Planet“
Shanghai – 09.04.2010
Lutz Engelke (Firma Triad Berlin) setzte sich gegen 150 Mitstreiter durch und realisierte das von China finanzierte Projekt über die Folgen der Urbanisierung. Der Pavillon „Urban Planet“ umfasst 15.000 m².
Der Besucher macht eine Reise durch die Besiedelung, Industrialisierung, bis hin zur daraus folgenden Zerstörung der Natur – diese Szenarien sind verknüpft mit den chinesischen Grundelementen Wasser, Feuer, Metall, Holz und Erde. Innerhalb einer gigantischen Weltkugel werden mithilfe von 36 Beamern die globalen Veränderungen dargestellt. Doch man gelangt nicht nur zu negativen Erkenntnissen, sondern bekommt auch Lösungsmöglichkeiten angeboten.
Den Schluss bildet ein plastischer Film, der den Entwicklungsprozess verdeutlicht und den Zuschauer mit der Hoffnung entlässt, dass „wir die Welt bewahren können, wenn wir es nur zusammen versuchen“ – one world.
Quelle: www.welt.de (Homepage, 05.04.2010)
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Pfeil und Bogen sind verboten auf der EXPO
Shanghai - 31.03.2010
Zum Schutz der Besucher der Weltausstellung stehen insgesamt 22 Gegenstände auf der Verbots-Liste des Areals. Darunter befinden sich unter anderem Stock-Regenschirme, Pistolen, explosive Gebrauchsgüter, imitierte Feuerwaffen, Elektroschock-Geräte, Messer, Alkohol, Nadeln, Benzin sowie alle entzündlichen Objekte und Pfeil und Bogen.
Es wird zusätzlich darauf geachtet, dass keine Getränke mitgebracht werden; hierbei gilt eine Ausnahmeregelung für Baby-Nahrung.
Für die Einhaltung dieser Vorschriften sorgen zwei Sicherheits-Checks. Der erste wird eine stichprobenartige Überprüfung außerhalb des EXPO-Gebiets sein. Darauf folgt eine zweite gründlichere Inspizierung der Personen und ihrer Taschen am Eingang der EXPO.
Dieselben Vorkehrungen werden auch an der Haltestelle Madang Lu getroffen, da man mit der Metro-Linie 13 die EXPO direkt erreichen kann.
Die örtliche Polizei bittet um Verständnis und Befolgung der Richtlinien: nicht nur um terroristische Handlungen vorzubeugen, sondern auch hinsichtlich der unbeabsichtigten Unfälle, die sich durch Mitführen dieser Objekte ereignen könnten.
Quelle: Shanghai Daily (Print-Version 23.03.2010)
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Die Wiesn; Siemens – München – auf der EXPO 2010
Shanghai – 26.03.2010
Das Münchner Oktoberfest wird Teil der Ausstellung des Deu tschen Pavillons „balancity“ sein, denn laut deutscher Visionäre sollte es solch eine Veranstaltung auch in den Städten der Zukunft geben. Manche mögen sich fragen warum, aber es gibt sehr einleuchtende Argumente: Die Wiesn bieten einerseits die Möglichkeit, dass sich die unterschiedlichsten Individuen aller Nationen treffen – wobei Herkunft, Gehalt und sozialer Status keine Rolle spielen, was sonst selten der Fall ist. Andererseits hat sich dieses Volksfest mit der Zeit eine ganz eigene Identität verschafft, durch ihre Beständigkeit und – was sehr wichtig in diesem Zusammenhang ist – der Beibehaltung ihrer Tradition (Spielen deutscher Lieder, dem Verzehren deutscher Gerichte sowie dem Tragen des typisch bayrischen Dirndls und der Lederhosen).
Das Event steht für die lebendige Kultur – in diesem Falle der Deutschen. Bei der Übertragung dieses Fests auf zukünftige Städte muss man beachten, dass die Balance gewahrt wird: zwischen Gemeinschaft und Individuum, Globalisierung und nationaler Identität, Arbeit und Rückzugsräumen. Dieses Gleichgewicht wird in „balancity“ dargestellt – eben auch mit Hilfe der Wiesn.
Bekannt ist das Ziel der Expo, Visionen einer lebenswerten, sauberen Stadt der Zukunft umzusetzen und Anreize zu geben, diese auch einzuführen. Unbekannt hingegen ist, dass das Münchner Unternehmen Siemens federführend zur Realisierung dieses Vorhabens beiträgt. Außer am Deutschen Pavillon war es unter anderem aktiv am Bau des „Hamburg House“ und sogar des Chinesischen Pavillons beteiligt. Ein Großteil der Technik der gesamten Weltausstellung kommt von Siemens. Das Unternehmen, welches schon seit 1904 eine Niederlassung in Shanghai betreibt, hat insgesamt Aufträge im Wert von einer Milliarde Euro eingebracht, davon 90 % im Bereich der grünen Technik: effiziente Energie-Versorgung, Wasser, Wärme, Licht und Sicherheit.
Doch ist dies nicht eine Ironie, die „erste grüne EXPO“ in China, dem international womöglich größten Umweltsünder? Ja, aber es ist erstaunlich wie schnell und entschlossen die Staatsmacht ihr Öko-Bewusstsein entwickelt. Eins muss man der chinesischen Regierung lassen – wenn sie sich einmal ein Ziel gesetzt haben, wird es so schnell umgesetzt wie sonst in keinem anderen Land der Welt.
Quelle: www.Abendzeitung.de (Homepage 24.03.2010)
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Shanghai ist EXPO-bereit – auch sicherheitstechnisch
Shanghai – 24.03.2010
Die Hafenstadt gilt zwar als sicher, jedoch bereitet Expo-Sprecher Xu Wei „Transport und Sicherheit immer noch Kopfzerbrechen“. Auch wenn er keine terroristische Bedrohung in Shanghai sieht, müsse man bei solch einer großen Veranstaltung mit allem rechnen. Trotz umfangreicher Vorsichtsmaßnahmen sollen sich die Besucher und Einwohner wohlfühlen, dafür will er Sorge tragen.
Die Bevölkerung ihrerseits sehnt die Expo schon herbei. Es wird zwar ab und an Kritik an den prognostizierten Kosten, den Zwangsumsiedlungen und dem Abriss vieler lilongs geäußert, aber im Großen und Ganzen ist man der Weltausstellung wohlgesinnt. Die Chinesen begreifen die Expo sowohl als Chance der Welt China näherzubringen als auch als eine Möglichkeit die Menschenrechtslage in China zu verbessern und die chinesische Regierung mit anderen politischen Systemen vertraut zu machen – beispielsweise fundamentalen Dingen wie Gewaltenteilung.
Quelle: www.tt.com (Print-Version 23.03.2010)
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Shanghais Wandel - Modernisierung gegen Tradition
Shanghai – 23.03.2010
Vom Fischerdorf zur Hafenmetropole und zum Aushängeschild Chinas - das ist der Weg den Shanghai in den vergangenen 150 Jahren genommen hat. Doch welchen Preis musste die Stadt für ihr neues, glitzerndes Aussehen zahlen?
Die offene Art der Shanghaier Bevölkerung hieß Ausländer und Neues schon immer willkommen. Im Zuge des drastischen Bevölkerungsanstiegs sah man sich gezwungen die Menschenmassen auch unterbringen zu können. Dafür mussten viele der sogenannten lilongs (Viertel eng nebeneinander liegender alter Hofhäuser) neuen Hochhäusern Platz machen. Viele alte Häuser Shanghais stehen unter Denkmalschutz, doch diese traditionellen, typisch chinesischen Viertel wurden dabei außer Acht gelassen. Aber zusammen mit diesen lilongs verliert Shanghai einen sehr wichtigen Teil seiner Kultur. Denn hier herrscht immer noch ein, über Jahrzehnte gewachsenes, Gemeinschaftsgefühl, wie man es sonst in der anonymen Großstadt nirgends findet. Die Familien kennen einander und fühlen sich, trotz fehlender sanitärer Einrichtungen, wohl. Wird ein lilong abgerissen, werden die Familien entschädigt (was aber meist nicht dem wahren Wert entspricht) und umgesiedelt in unterschiedliche Vororte Shanghais. Doch diese Zwangsumsiedlungen und die freiwillige Stadtflucht eingesessener Shanghainesen könnten den Verlust des Shanghaier Dialekts mit sich bringen. Seit den 50er Jahren, als die Pekinger Regierung eine Kampagne zur Einigung des Landes durch die Standardsprache Mandarin startete, verliert sie kontinuierlich an Bedeutung.
Shanghai sollte ihrem selbstkreierten Expo-Motto „better city, better life“ gerecht werden, indem sie nicht nur die Stadt ‚verschönert’ und Altes durch Neues ersetzt sondern Altes beibehält und restauriert – die Vergangenheit zur Zukunft macht – nicht nur im architektonischen sondern auch im sozialen Sinne.
Quelle: www.nationalgeographic.de/shanghai (Homepage 22.03.2010)
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Unglaublich – Nordkoreas Teilnahme an der EXPO
Shanghai - 23.03.2010
Laut Pressemitteilung der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua vom 18.03.2010 wird Nordkorea an der EXPO 2010 in Shanghai teilnehmen. Mit vollster Unterstützung der chinesischen Regierung wurde der Nordkoreanische Pavillon geplant und befindet sich nun kurz vor seiner Vollendung. In ihm wird auf 1000 m² das Thema „Pjöngjang, die Hauptstadt Nord-Koreas“ umgesetzt. Aber das Projekt wird wohl nicht nur durch Worte begünstigt: es wurden Spekulationen vernommen, dass die Pekinger Regierung einen großen Teil der Finanzierung des Pavillons bestreitet.
Der „Nationentag des Nordkoreanischen Pavillons“ wird am 6. September zelebriert; hochrangige Offizielle der nordkoreanischen Regierung sollen daran teilnehmen.
Mit Spannung werden die Modelle, Fotos und Videos erwartet, mit denen die Geschichte Nordkoreas, die Kultur, Architektur sowie der Lifestyle der nordkoreanischen Bevölkerung dargestellt werden sollen. Wie wird Nordkorea sich bei seiner ersten Teilnahme in der Geschichte der Weltausstellung präsentieren? Was wird gezeigt, was lässt man lieber aus? All dies wird sich in 39 Tagen klären, bei der offiziellen Eröffnungsfeier der EXPO 2010 Shanghai.
Quelle:www.dailynk.com (Print-Version 22.03.2010)
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EXPO 2010 – die Show der Superlative
Shanghai - 22.03.2010
Mit der Weltausstellung 2010 will sich China einmal mehr selbst übertrumpfen. Die Olympischen Spiele 2008 in Peking, die schon ein Mega-Event waren, werden in den Schatten gestellt durch eine Veranstaltung, in die rund 32 Milliarden € investiert wurde – das doppelte Budget der Olympia 2008. Der Großteil der Investitionen floss in den Ausbau der Infrastruktur, dabei sind zwei neue Flughafen-Terminals, 5 neue Metro-Linien mit insgesamt 100 neuen Stationen entstanden. Auf dem Expo-Gelände, das sich auf 5,3 km² am Ufer des Huangpu-Flusses erstreckt, präsentieren sich insgesamt 230 internationale Organisationen und Staaten in 97 Pavillons und Ausstellungshallen – ein neues Rekordhoch in der Teilnehmerzahl. Dafür mussten jedoch 55.000 Menschen umgesiedelt sowie 272 Fabriken abgerissen werden.
Bei der Themenwahl setzt Shanghai neue Maßstäbe, das Motto „better city, better life“ fokussiert Ideen und Methoden erneuerbarer Energien, des Umwelt- und Klimaschutzes. Damit weist die Stadt, die mit zu den schlimmsten Umweltsündern der Welt gehört, mit einem „grünen Finger“ in Richtung Zukunft. Sollten dann noch die täglich erwarteten 400.000 Besucher kommen, die sich im Endergebnis auf 80 Millionen summieren – was der Einwohnerzahl Deutschlands entspricht – hätte die Expo hier einen weiteren Rekord gebrochen. Sieht man im Vergleich dazu die 18 Millionen Besucher der EXPO 2000 in Hannover, ist der neue Besucherrekord eigentlich schon durch die 26 Millionen verkauften Tickets im Vorverkauf (laut Behörden) gesichert.
Quelle:www.bild.de (Print-Version 16.03.2010)
www.diepresse.com (Print-Version 16.03.2010)
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„Hamburg House“
Shanghai - 17.03.2010
Natürlich muss auf der Expo 2010 auch die deutsche Partnerstadt Shanghais, Hamburg, repräsentiert werden. Der Platz wird sich gegenüber des Deutschen Pavillons „balancity“ auf der anderen Seite des Huangpu Flusses befinden. Eigentlich sollte es schon längst fertig sein, jedoch gab es einige Schwierigkeiten in der Materialbeschaffung. Die richtige Wahl des deutschen und chinesischen Architekturbüros stellte ebenfalls eine Herausforderung dar. Trotzdem: der rechtzeitigen Eröffnung soll nichts im Wege stehen.
Im „Hamburg House“ wird höchstes umwelttechnisches Niveau für Arbeiten und Wohnen gezeigt:.z.B. eine Fotovoltaik Anlage, die 80 Prozent der elektrischen Energie erzeugt sowie eine Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung. Pro Tag kann das Haus 6000 bis 7000 Besuchern geöffnet werden. Das Maximum liegt bei 200 Besuchern, die sich gleichzeitig in ihm aufhalten können.
Ein großer Unterschied zum 50 Mio. teuren Deutschen Pavillon liegt darin, dass das „Hamburg House“ auch noch nach der EXPO weitergenutzt werden koennte. Im Gespräch ist ein sogenannter „Creative- Kultur Park“, der zukünftig mit einer neuen Metro-Linie erreichbar sein soll.
Quellen: China Daily, 10.03.2010 (Print-Version)
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EXPO 2010 – Möglichkeit für öffentliche Diplomatie
Shanghai 11.03.2010
Das Komitee für politische Angelegenheiten der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV) sieht in der öffentlichen Diplomatie eine ihrer wichtigsten Aufgaben. Hierfür bildet die Weltausstellung 2010 eine große Bühne. Einerseits wird der chinesischen Regierung und dem chinesischen Volk die Möglichkeit geboten China zu repräsentieren und dem Land ein „Gesicht“ zu verleihen. Andererseits kann das internationale Publikum China, die chinesische Kultur, Tradition und auch Politik kennenlernen. Bei diesem Prozess werden Missverständnisse durch interkulturellen Dialog beseitigt und das gegenseitige Verständnis vertieft.
Laut Cai Jianguo, Rektor des Instituts für Internationalen Kulturaustausch an der Shanghaier Tongji-Universität und Mitglied des Landeskomitees der PKKCV, gibt es drei Möglichkeiten die öffentliche Diplomatie zu fördern: „Die Arbeit in den Parlamenten und Nichtregierungsorganisationen inklusive der PKKCV muss gut geleistet werden , die Bürger können sich selbst daran beteiligen und die einheimischen Medien sollen die Stimme Chinas ausdrücken.“ Sollte dies gegeben sein, könnte China sein Ziel erreichen überstaatliche Beziehungen zu verbessern und intensivieren.
Quelle: german.cri.cn (Homepage)
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Einreise und Visumsbewilligung soll erleichtert und beschleunigt werden
Shanghai - 10.03.2010
Eins der zwei Hauptziele jedes EXPO-Gastgeberlandes ist es, so viele wichtige internationale Organisationen und Staaten wie niemals zuvor zur Teilnahme zu bewegen. Dies hat China schon geschafft: insgesamt werden sich 240 Länder an dem Mega-Projekt beteiligen; dies ist ein Rekordhoch seit der ersten Weltausstellung 1851. An der Umsetzung des 2. Ziels muss aber noch gearbeitet werden, denn es sollen mehr als fünf Prozent der erwarteten 70 Mio. Besucher aus dem Ausland kommen. Dafür ist es von Nöten, dass die Visa-Beschaffung um einiges erleichtert und beschleunigt wird. Diesbezüglich hat sich der stellvertretende Vorsitzende des Exekutivkomitees der Shanghaier Expo Zhou Hanmin an alle chinesischen Botschaften und Konsulate der Welt gewendet und sie zu einer reibungslosen Visabewilligung aufgefordert.
Quellen: China Daily, 9.03.2010 (Print-Version)
german.china.org.cn (Homepage)
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Eröffnungsfeier der EXPO 2010 soll ein „grüner“ Erfolg werden
Shanghai - 9.3.2010
Die Eröffnungsfeier der Weltausstellung soll in der Nacht des 30. Aprils stattfinden. Die Abschlusszeremonie wurde auf den 31. Oktober datiert.
Die Veranstalter wollen eine individualistische und unvergessliche Zeremonie ohne aber damit so schwer aufzutrumpfen, wie es bei den olympischen Spielen in Peking 2008 der Fall war. Zu diesem Zweck werden Musik-Brunnen aus Frankreich eintreffen, die der Show noch mehr Glamour verleihen sollen.
Wan Gang, Chinas Minister für Technologie und Wissenschaft, verkündete, dass sehr viel „High-Tech“ in der Eröffnungsfeier integriert sein wird. Diese wird - getreu dem Motto „Better city, better life“ - dem Anspruch gerecht, in Konzepte zur nachhaltigen und integrierten Stadtentwicklung involviert zu werden. Auf dem 5,8 km² großen Expo-Gelände wird derzeit das größte Projekt zur Solarenergiegewinnung umgesetzt. Hierfür werden 4,6 MW Generatoren in Betrieb genommen. Ein weiterer Teil der Energie wird durch die Kraft des Windes gewonnen. 34 3 MW Windräder sind derzeit im Bau.
Zahlreiche Maßnahmen verdeutlichen den Willen Chinas, sich aktiv am Umweltschutz und der Gewinnung „grüner Energie“ zu beteiligen. Die EXPO-Veranstalter betreiben auf dem Gelände eine Null-Emissions-Politik: im Gegensatz zu Benzinkraftzeugen werden unterschiedliche Elektro-Autos benutzt. Mit Hilfe von LED Lampen will man 80 % des Beleuchtungssystems ersetzen. Der Shanghainese Wan hofft auf die zukünftige Integrierung der vorgeführten Technik in das tägliche Leben. Somit würde sie helfen, das industrielle Wachstum sowie auch deren Umstrukturierung zu fördern.
Quellen: China Daily, 9.3.2010 (Print-Version)
german.china.org.cn (Homepage)
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Shanghaier Bürgermeister plant EXPO-Mission nach Taiwan
Shanghai - 8.3.2010
Han Zheng, Bürgermeister Shanghais, wird im April Taiwan besuchen um aktiv für die Weltausstellung 2010 zu werben. Abgesehen davon soll diese Reise auch die "kulturellen und wirtschaftlichen Verbindungen der beiden Länder stärken".
Das Budget für die EXPO beträgt 28,6 Milliard en Yuan (4,19 Milliarden US$). Des Weiteren garantierte er öffentliche Sicherheit sowie verbesserte Transfer-Möglichkeiten während der 6 monatigen Veranstaltung.
Quelle: China Daily, 8.3.2010 (Print-Version)